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UBS Asset Management US-Handelskonflikt kann China nicht stoppen

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Wachsender Konsum und innovative Einzelhandelskonzepte

Ein weiterer Stützpfeiler des künftigen Wirtschaftswachstums in China ist der wachsende Konsum. Die staatlich gewollte Verschiebung zu einer stärker konsumorientierten Volkswirtschaft trägt erste Früchte. Seit 2016 verfügt China über den größten Einzelhandelsmarkt weltweit, und der Konsum war 2017 für über die Hälfte der Wirtschaftsleistung verantwortlich. Im Vergleich zu Industrieländern wie den USA oder Großbritannien ist hier aber noch großer Spielraum für weiteres Wachstum. Vor allem drei Trends kurbeln die Verbrauchernachfrage an. Erstens schreitet die Urbanisierung weiter voran. Zweitens steigen die verfügbaren Einkommen, was drittens den Lebensstil vieler Chinesen und damit die Nachfrage nach hochwertigen Markenprodukten und Dienstleistungen anhebt. Auch im Konsumsektor spielen Daten eine wichtige Rolle. Unternehmen entwickeln mithilfe von Datenströmen neue Einzelhandelsformate, die Online-Funktionen in den Offline-Bereich integrieren. Ein Beispiel ist Alibabas Supermarktkonzept Hema.

Von der Werkbank der Welt zum Innovationsführer

Neben dem Konsum ist der Fortschritt in der Produktion ein wichtiges Element auf Chinas Weg in Richtung größte Volkswirtschaft der Welt. Das Land klettert seit Jahren die Wertschöpfungskette hinauf und hat sich von der „Werkbank der Welt“ hin zu einem Hersteller und Exporteur hochwertiger Produkte und Technologien entwickelt. Die Regierung fördert den Prozess hin zu mehr Qualität. Aber es sind die privaten Unternehmen, die den Trend der industriellen Aufwertung vorantreiben. Unterstützt werden sie dabei durch vorteilhafte Rahmenbedingungen. Riesige Produktstätten bieten ausreichend Kapazität, um innovative Produkte zu entwickeln und diese schnell und günstig auf den Markt zu bringen. Hinzu kommen eine wachsende Zahl an qualifizierten Arbeitskräften und ein gigantischer Binnenmarkt.

Vor diesem Hintergrund steigen die Ausgaben chinesischer Unternehmen für Forschung und Entwicklung rasant. In der Folge haben sie in vielen fortschrittlichen Produktionsbereichen die Nase vorn. Ein Beispiel sind Elektro-Fahrzeuge. 2009 ist China in den Markt eingestiegen. Heute werden dort am meisten E-Autos produziert und auch am meisten E-Autos verkauft. Die guten Voraussetzungen am chinesischen Markt und sein Wachstumspotenzial locken Investitionen ausländischer Autohersteller, die China auch als eine Art Labor betrachten, wo sie ihre Technologien weiterentwickeln können. Dies gilt ebenfalls für den Bereich Robotik. 2016 stellte den Wendepunkt dar: Mit 340.000 Robotern im Gebrauch hat China die USA als größten Robotik-Markt abgelöst Wong. Mit 36 Robotern pro 10.000 Arbeitern liegt das Verhältnis aber noch weit unter dem Durchschnitt. Das Potenzial ist hier also noch enorm – wie auch in so vielen anderen Bereichen.

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