UBS SRI Global Innovators
Bundeskanzlerin Angela Merkel will beim heute beginnenden G8-Gipfel im nordjapanischen Toyako einer ihrer wichtigsten außenpolitischen Forderungen unter den Staats- und Regierungschefs der weltweit größten Wirtschaftsnationen Gehör verschaffen: „Es darf keine Flächenkonkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Biokraftstoffen geben“, erklärte sie bereits letzte Woche beim Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Fukuda.
Merkels Vorschlag zur Lösung des Problems sind strikte Zertifizierungen für die Hersteller von Biokraftstoffen. Inhaber solcher Zertifikate dürften in der Zukunft satte Gewinne erwarten können. Denn auch bislang war die Produktion von Benzin und Diesel aus pflanzlichen und tierischen Stoffen sehr profitabel. Der Wert einer Aktie der Firma Abenoga aus Sevilla zum Beispiel stieg in den vergangenen fünf Jahren um das Vierfache. Der spanische Leitindex Ibex dagegen verdoppelte sich im gleichen Zeitraum lediglich. Vom überdurchschnittlich starken Wachstum bei Europas größtem Ethanol-Produzenten profitierte auch der Nachhaltigkeitsfonds SRI Global Innovators (WKN: 676908) der schweizerischen Großbank UBS. Abenoga ist mit einem Anteil von knapp 2 Prozent die neuntgrößte Position des Portfolios.
Insgesamt sind im Fonds zwischen 60 und 90 Firmen vertreten. Fondsmanager Jan Peterhans setzt auf mittelgroße Unternehmen, die in Marktnischen zu den Pionieren zählen. Er konzentriert sich dabei auf die drei Anlagethemen Klimawandel, Demografie und Wasser. „Wir suchen Unternehmen, die Lösungen für die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bieten“, erklärt Peterhans. Den Herausforderungen des Klimawandels traut er derzeit am meisten Renditepotenzial zu. Drei Viertel des Fonds sind in Firmen investiert, die wie Abenoga klimafreundlich für Energie und Mobilität sorgen.
Ausgewählt werden die Aktien zunächst danach, ob sie zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Das heißt, die Verfahren und Produkte der Unternehmen werden auch nach sozialen und ökologischen Kriterien geprüft. Auch hierbei spielen die drei Anlagethemen Klimawandel, Wasser und Demografie eine Rolle. Erst im zweiten Schritt finden die traditionellen finanzanalytischen Kriterien Anwendung. Bei der Portfoliokonstruktion achtet Fondsmanager Peterhans ebenfalls auf das Wachstumspotenzial der jeweiligen Märkte, in denen die Firmen ihre Produkte anbieten.
Aktuell hält er die Anbieter von Öko-Strom für sehr aussichtsreich. „Die Ziele der Europäischen Union begünstigen das Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien“, erklärt Peterhans. Bis zum Jahr 2020 sollen alternative Energiequellen wie Wind, Sonne und Biotreibstoffe ein Fünftel des europaweiten Energieverbrauchs abdecken. Weitere Top-Positionen in Peterhans’ Portfolio sind daher neben Abenoga der dänische Windradbauer Vestas Wind Systems (3,3 Prozent) und die deutschen Solartitel Q-Cells (2 Prozent) und Solarworld (2,5 Prozent).
Den Einbruch bei Solarwerten seit Mitte 2007 bekam daher auch der UBS-Fonds zu spüren: Auf Jahressicht liegt der Fonds mit 22,7 Prozent im Minus. Für die Rating-Agentur Feri Rating & Research ist er trotzdem aktuell das beste Produkt der Kategorie Nachhaltigkeitsfonds international. Denn in den vergangenen fünf Jahren brachte der Fonds Anlegern eine Wertsteigerung von 101 Prozent. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 15 Prozent jährlich. Das sind mehr als 8 Prozentpunkte mehr als beim weltweiten Nebenwerte-Index MSCI World Small Cap.
Der Ausgabeaufschlag beträgt 5 Prozent, die jährliche Verwaltungsgebühr 2,04 Prozent.