Bei Kursrücksetzern Übereilter Ausstieg aus dem Aktienmarkt lohnt sich nicht

Etliche Anlagestrategen erwarten für 2022 eine höhere Volatilität an den Aktienmärkten. Anleger sollten sich jedoch vor übereilten Reaktionen bei sinkenden Kursen hüten. Das belegt eine Modellrechnung von Seema Shah, Chefstrategin des US-Asset-Managers Principal Global Investors (PGI).
Shah legt einen Rücksetzer von 2 Prozent zugrunde. Das scheint nicht viel. Ein Tagesverlust dieser Höhe im deutschen Leitindex Dax lässt aber bereits so manchen Privatanleger nervös werden.
In ihrer Modellrechnung vergleicht Shah, wie sich ein Investment im US-Aktienindex S&P 500 über 25 Jahre entwickelt hat:
- Wenn der Anleger am Tag nach einem 2-Prozent-Rücksetzer verkauft hat.
- Wenn der Anleger ungeachtet des Kursrücksetzers voll investiert blieb.
Das Ergebnis:
- Blieb der Anleger nach einem 2-Prozent-Rücksetzer ein Jahr lang dem Markt fern, hatte er mit anfangs 1.000 US-Dollar nach 25 Jahren eine Summe von 1.311 Dollar.
- Blieb der Anleger über den gesamten Zeitraum voll investiert, erzielte er mit 1.000 Dollar nach 25 Jahren ein Ergebnis von 4.991 Dollar.
- Für weitere Zeiträume – eine Woche, zwei Wochen, ein Monat, ein Vierteljahr – sind die Ergebnisse in der folgenden Grafik genannt.

PGI-Strategin Seema Shah kommentiert:
In den vergangenen 25 Jahren wurden Anleger, die am Tag nach einem 2-prozentigen Kursrückgang aus dem Markt ausstiegen, nur selten belohnt. Heute ist es für Anleger immer wichtiger, auch in Zeiten volatiler Märkte investiert zu bleiben. Selbst bei möglicherweise überzogenen Bewertungen sollten solide wirtschaftliche Fundamentaldaten, starke Unternehmensbilanzen und eine verstärkte Ersparnisbildung der privaten Haushalte risikobehaftete Anlagen begünstigen.