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Gegen Markttrend: Hanse Merkur hält laufende Verzinsung fix

Jeweils zum Jahreswechsel berichten Deutschlands Lebensversicherer, wie hoch die laufende Verzinsung ihrer klassischen privaten Rentenversicherungen in den kommenden zwölf Monaten ausfällt. Diese setzt sich aus der Garantieverzinsung und der laufenden Zinsüberschussbeteiligung zusammen. Gesunken ist diese Summe derzeit bei keinem der 69 gelisteten Anbieter in einer laufend aktualisierten Tabelle der Ratingagentur Assekurata, in der noch viele Deklarationen fehlen. Aber bei den Lebensversicherern der Axa (2,6 Prozent) beziehungsweise Athora und Ideal (jeweils 3 Prozent) ist sie unverändert geblieben.
Dem schließt sich jetzt auch die Hanse Merkur an: Die Hamburger weisen auch für 2024 eine laufende Verzinsung der Sparanteile von 2,0 Prozent aus. Das ist im Vergleich mit anderen Anbietern relativ niedrig: Nur die R+V Lebensversicherung a.G. (1,95 Prozent) liegt laut Assekurata aktuell knapp unter der 2-Prozent-Marke, die R+V Lebensversicherung AG (2,05) hingegen leicht darüber. Und die bAV-Produkte des konzerneigenen Maklerversicherers Condor liegen – wie die Policen der Hanse Merkur – genau auf diesem Schwellenwert.
Die meisten Lebensversicherer erhöhen laufende Verzinsung
Allerdings betonen die beiden genossenschaftlichen Versicherer, dass ihre Kunden im kommenden Jahr eine deutlich höhere Gesamtverzinsung erhalten. Denn zusätzlich zur laufenden Verzinsung werden die Versicherten an den Bewertungsreserven beteiligt. Und zum Vertragsende erhalten sie jeweils einen Schlussüberschuss. Hieraus ergibt sich die Gesamtverzinsung. Dieser Wert beträgt bei den Condor-Betriebsrenten 2,6 Prozent. Bei den wichtigsten R+V-Produkten mit Garantiebestandteilen sind es 2024 im Neugeschäft 3 Prozent.
Kunden profitieren im Neugeschäft vom höheren Zinsniveau
„Nach dem steilen Anstieg 2022 hat sich das Zinsniveau im laufenden Jahr weiter erhöht“, betont Claudia Andersch, Vorstandsvorsitzende der R+V Lebensversicherung. „An dieser Entwicklung partizipieren auch unsere Kunden. Im Neugeschäft aller Tarife der privaten und betrieblichen Altersvorsorge erhöht sich deshalb 2024 erneut die Gesamtverzinsung.“ Ähnliches berichteten allein in den vergangenen drei Wochen die folgenden fünf weiteren Anbieter mit jeweils nur kleinen Schritten nach oben: Targo, Volkswohl Bund, Signal Iduna, Württembergische und Hannoversche.
Vergleichsweise hoch fällt die laufende Verzinsung bei der Provinzial Rheinland aus: Sie steigt laut der aktuellen Deklaration gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 3,25 Prozent. So hoch ist sie laut dem Assekurata-Ranking nur noch bei dem zur Run-off-Unternehmensgruppe Viridium gehörenden Lebensversicherer Entis, der seit 2017 den Bestand der ehemaligen Mannheimer Lebensversicherung abwickelt. Die Gesamtverzinsung bei der Provinzial Rheinland im Neugeschäft für klassische Verträge mit laufender Beitragszahlung beträgt bis zu 4,05 Prozent. Damit liegt der öffentliche Versicherer aus Düsseldorf im Spitzenfeld der Gesellschaften, die bislang ihre Überschussbeteiligungen bekannt gegeben haben.