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Uhren als Geldanlage „5 bis 15 Prozent Rendite sind möglich“

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Wie groß ist der Gesamtmarkt für Uhren?

Der Umsatz weltweit liegt bei rund 21 Milliarden Euro, in Europa als wichtigstem Absatzgebiet sind es 6,8 Milliarden. Danach folgen Asien mit 6,1 und die USA mit 5,4 Milliarden Euro. (siehe Grafik)

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In Asien gab es doch jüngst große Absatzprobleme aufgrund neuer Antikorruptionsgesetze?

Absolut, hier gibt es in der Tat starke Rückgänge im Primärmarkt. Bei den chinesischen Neuuhrhändlern wird wesentlich weniger geordnet. Die Chinesen umgehen ihre Gesetzgebung und fahren in die Schweiz, kaufen dort und fliegen dann mit der Uhr zurück. Es wird aber deutlich weniger getragen und das Tragen wird deutlich negativer eingeschätzt. Der Sekundärmarkt, insbesondere in Dubai, profitiert allerdings von diesem Trend, weil sich die chinesischen Sammler verstärkt an Vintage Uhren orientieren und weniger an den flashy Neumodellen.

Wer agiert auf dem Markt?

Im Prinzip gibt es in allen Regionen vier Typen von Akteuren – eine dünne Schicht von sehr begüterten Top-Sammlern, die sehr markenspezifisch große Sammlungen aufbauen, die meist im Millionen-Bereich liegt. Darunter kommt eine Schicht mit Leuten, die zwischen Sammler und Händler stehen. Sie haben auch Sammlungen mit vielleicht 100 Uhren, die sie aber sehr aktiv managen und umschichten. Sie kaufen auch Uhren rein aus Investmentgründen. Und dann die zahlenmäßig wesentlich größeren Schichten der professionellen Händler und schließlich die privaten Käufer. Im Schnitt haben die privaten Sammler in Deutschland 7.000 Euro in drei bis vier Uhren angelegt, das ist gar nicht so wenig, wen man bedenkt, dass der Durchschnittspreis einer Uhr in Deutschland bei 240 Euro liegt.

Die Zielgruppe für die Uhr als Wertanlage wird größer?

Richtig, denn bei vielen Menschen, die erfolgreich im Leben und Beruf sind, gehört es heute dazu, dass ein oder zwei Uhren angeschafft werden – etwa eine sportliche für den Alltag und eine hübsche Dresswatch für den Anzug und Feiern. Es ist wie ein Virus, wenn man einmal damit anfängt, merkt man, wie reich dieses Thema doch ist. Es gibt unheimlich viel zu entdecken und man kann sich für viele Spezialrichtungen begeistern, etwa für Diamantuhren, für technische Raffinessen oder für Quarzuhren. Da der Werterhalt ein großes Thema in der Gesellschaft ist, kommt ein weiterer Vorteil hinzu: der Totalverlust ist mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen.

Welche Rendite ist mit durchschnittlichem Fachwissen erzielbar?

Ich halte 5 bis 15 Prozent sichere Rendite für den privaten Anleger mit Uhren machbar, wenn man über entsprechend langfristige Investitionszeiträume verfügen kann und nicht in die Not kommt, überhastet verkaufen zu müssen.

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