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Aktualisiert am 24.08.2023 - 12:26 Uhrin Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 4 Minuten
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Massive Marktbewegungen Ukraine-Invasion – das sollten Anleger jetzt beachten

Antikriegsdemo
Antikriegsdemo: Der Konflikt in der Ukraine könnte sich negativ auf die Konjunktur in Europa auswirken und die Inflation zusätzlich treiben. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Die russische Invasion der Ukraine wird wahrscheinlich einen erheblichen menschlichen Tribut fordern. Unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern.

Die Kapitalmärkte reagierten derweil heftig. Vorher beschäftigten die Marktteilnehmer vor allem die hohe Inflation und der bevorstehende Zinsanstieg. Jetzt hat sich der Fokus auf die Auswirkungen des Krieges auf den Energiesektor, das globale Wachstum, die Inflation und mögliche Maßnahmen der Zentralbanken verlagert.

Entwicklung am Energiemarkt von den Sanktionen abhängig

Die schwelenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben die Ölpreise bereits seit Anfang des Jahres in die Höhe getrieben. Angesichts der fragilen Dynamik von hoher Nachfrage und knappem Angebot könnte die Volatilität der Energiepreise anhalten. Das gilt insbesondere, wenn die Sanktionen gegen Russland verschärft werden und wiederum eine russische Reaktion provozieren.

Sowohl die USA als auch Europa versuchen, Russland zu bestrafen – ohne jedoch die Energiemärkte zu belasten und weiteren Inflationsdruck zu erzeugen. Russland liefert große Mengen Erdgas nach Europa, die nicht so schnell ersetzt werden können.

Anwiti Bahuguna, Edward Al-Hussainy, William Davies

Europa anfälliger für Inflation und Wachstumsdelle als die USA

Die USA und Europa standen aufgrund von Problemen in der Lieferkette und starker Nachfrage bereits unter hohem Inflationsdruck. In Europa sind Teuerung und Wachstum jedoch anfälliger für Energiepreisschocks. Das liegt daran, dass die dortigen Volkswirtschaften im Vergleich zu den USA stärker vom verarbeitenden Gewerbe und dem Handel abhängig sind. In den USA ist die Wirtschaft stärker diversifiziert und basiert in höherem Maße auf Dienstleistungen. Das macht sie weniger empfindlich. Der Anteil des Handels am Bruttoinlandsprodukt liegt in den Vereinigten Staaten bei 23 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 81 Prozent.

Kurzfristig können höhere Ölpreise die Inflation in den USA zwar etwas anheizen. Sie dürften aber das gesamtwirtschaftliche Bild nicht verändern, solange sie nicht auf einem hohen Niveau bleiben.

Fed dürfte geldpolitischen Kurs beibehalten

Für die Zentralbanken machen die geopolitischen Spannungen die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt und dem passenden Ausmaß von Zinserhöhungen kompliziert. Es könnte sein, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im weiteren Jahresverlauf die Pläne zur Straffung ihrer Geldpolitik verschiebt.

In den USA wird die Federal Reserve ihren geldpolitischen Kurs wahrscheinlich nicht ändern. Wir rechnen weiterhin mit einer ersten Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte im März. Die US-Währungshüter werden die weitere Inflations- und Lohnentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2022 beobachten und anschließend entscheiden, ob sie die Straffung ihrer Geldpolitik beschleunigen oder verlangsamen. Die Ölpreise werden bei dieser Entscheidung wahrscheinlich keine große Rolle spielen – es sei denn, ihre Entwicklung würde die Aussichten für das Wirtschaftswachstum erheblich beeinflussen.

Anleger sollten die Ruhe bewahren

Durch Kriege und Störungen am Ölmarkt ausgelöste Marktkorrekturen waren in der Vergangenheit zwar heftig, aber von kurzer Dauer. Wie immer ruft die gestiegene Volatilität bei den Anlegern den Drang hervor, etwas zu unternehmen. Wir raten aber weiterhin dazu, investiert zu bleiben und sich auf langfristige Anlageziele zu konzentrieren. Eine aktive Vermögensverwaltung kann Anlegern helfen, kurzfristige Schocks an den Märkten zu überstehen und gleichzeitig von längerfristigen Trends zu profitieren.

Unser Kollege Gene Tannuzzo, Global Head of Fixed Income, hat beobachtet: „Die Märkte für Investment-Grade- und Hochzinsanleihen scheinen erst zu verkaufen und dann Fragen zu stellen. Wir sind bei unseren Portfolios sehr selektiv vorgegangen und haben uns auf fundamentales Kreditresearch und Anleihen konzentriert, die mindestens so stark abverkauft wurden wie der Markt, aber weniger negativ von einem möglicherweise längeren Konflikt betroffen sein dürften.“

Auch wenn wir uns aktuell in einem schwierigen Marktumfeld befinden: Es ist wichtig, daran zu denken, dass Volatilität Gelegenheiten bieten kann. Dadurch lassen sich Bewertungsdiskrepanzen erkennen, versteckte Perlen entdecken oder Bestände zum richtigen Zeitpunkt aufstocken.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.