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Marktkommentar Die Untiefen des Dnjepr

Frachtschiff auf dem Dnjepr
Frachtschiff auf dem Dnjepr: Der Fluss ist die wirtschaftliche Lebensader der Ukraine. | Foto: Imago Images / Panthermedia

Drei Länder durchfließt der Dnjepr: Russland, Belarus und die Ukraine. Auf 1,7 seiner 2,2 Kilometer können Frachtschiffe verkehren. Die Oblaste an seinen Ufern gehören zu den reichsten in der Ukraine. Aber der Fluss hat mehr als nur wirtschaftliches Gewicht. Der Dnjepr ist für viele Menschen, die in seiner Nähe aufwuchsen, Teil ihres Lebens selbst geworden. „Die Sterne scheinen und leuchten über der Welt, und sie alle spiegeln sich im Dnjepr wider“, schrieb einst der Schriftsteller Nikolai Wassiljewitsch Gogol. Heute herrscht Krieg an diesem Fluss.

Matt Gertken, Geopolitik-Stratege im Beratungshaus BCA, kann sich vorstellen, dass Putin in der Ostukraine eine Marionettenregierung einsetzt, aber den Westen der Ukraine nicht unter seine Kontrolle bringt. In diesem Szenario sieht er den Dnjepr als neuen eisernen Vorhang zwischen Ost und West.

Fest steht: Der Kalte Krieg ist zurück. Der Westen antwortet mit Sanktionen auf Putins Angriffskrieg. Doch können diese ihn zum Umdenken bewegen?

Aktienfonds kaum betroffen

Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten sind gewaltig. Russland droht derzeit die Zahlungsunfähigkeit. Die Einnahmen aus den Gasverkäufen nach Europa sprudeln zwar noch. Rund 600 Millionen US-Dollar fließen täglich in die russische Staatskasse. Doch die Ausgaben sind längst nicht mehr gedeckt, auch aufgrund des teuren Kriegs in der Ukraine.

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Die Ratingagenturen Fitch und Moody’s haben die Kreditwürdigkeit Russlands bereits auf Ramschniveau gesenkt. Der Rubel fällt seit Kriegsausbruch ungebremst. Und der iShares MSCI Russia ETF verlor seit Jahresanfang 81,2 Prozent seines Wertes (Stand: 9. März 2022). Die Kurse der meisten russischen Aktien berühren fast die Nulllinie.

Wer Einzelaktien hält, wird ein böses Erwachen erleben, sobald die Börse Moskau wieder öffnet. Darauf weist der Dow Jones Russia GDR hin. Dieser Index bildet die in London gehandelten Global Depositary Receipts (GDR) ab. Das sind Zertifikate auf an anderen Börsen gehandelte Aktien, in diesem Fall auf russische Unternehmen.

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