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Von in FondsLesedauer: 4 Minuten
Menschenmenge in der Innenstadt von Münster an trübem Wintertag
Sicherheit statt Rendite? Anleger werden wieder vorsichtiger, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Bankenverbands | Foto: Imago Images / Rüdiger Wölk

Tagesgeld statt Aktienfonds? Einer Studie im Auftrag des Bankenverbands zufolge ist das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen bei der Geldanlage jüngst wieder deutlich gestiegen. Demnach können sich nur noch 19 Prozent der 1.000 Befragten ab 18 Jahren vorstellen, ein höheres Anlagerisiko einzugehen, um damit gegebenenfalls eine höhere Rendite zu erzielen. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 33 Prozent. Der Anteil der Befragten, die das für sich gänzlich ausschließen, ist sogar von 25 auf 52 Prozent angestiegen. Bei der beliebtesten Geldanlage für 2025 liegt Tagesgeld leicht vor Aktien und Fondsanteilen.

Bei den Asset Managern ist davon allerdings nichts zu spüren. Generell sei der Trend zu geldmarktnahen Produkten nicht neu, sagt Stefan Vollmer, Leiter Wholesale Deutschland bei der DWS: „Bereits im gesamten Jahr 2024 haben wir starke Mittelzuflüsse bei Fonds mit Fokus auf kurzlaufende Anleihen sowie geldmarktnahe und Geldmarktfonds gesehen.“ Das sei vor allem auf die attraktiven Zinssätze am Markt zurückzuführen, die trotz der Zinssenkungen der Notenbanken noch vorherrschten. „Aus unserer Sicht handelt es sich bei diesen Zuflüssen jedoch zu einem erheblichen Teil um Gelder, die bisher gar nicht oder auf Tagesgeldkonten und auf Sparkonten investiert waren“, so der DWS-Experte.

DWS: Anleger sparen langfristig mit Fonds und ETFs

Bei Privatanlegern sei allerdings weiterhin eine große Nachfrage nach Aktieninvestments über aktive Fonds und ETFs zu spüren. „Die Umschichtungen der Endanleger von risikoreicheren zu risikoärmeren Anlagen erfolgen dabei vor allem bei Aktiendirektinvestments und weniger bei aktiven Fonds und ETFs.“ Vollmer führt dies darauf zurück, dass viele Anleger über einen längeren Zeitraum regelmäßig Geld mit Sparplänen anlegen, etwa zur Altersvorsorge. Auf kurzfristige Marktschwankungen reagiere diese Gruppe in der Regel nicht. Dabei seien vor allem global ausgerichtete Aktienfonds und ETFs gefragt.

 

Bei professionellen Fondseinkäufern und -beratern sehe die Lage dagegen anders aus: „Aufgrund der mittlerweile erheblich gestiegenen Bewertungen im Bereich der großen Technologieaktien wird im Aktienbereich wieder vermehrt nach Alternativen in defensiveren Segmenten Ausschau gehalten, sowie nach den relativ attraktiv bewerteten Nebenwerten und gleichgewichteten Indizes“, so der DWS-Manager. In diesem Segment würden bei Anlagen in Anleihen vor allem auch flexible Strategien wieder stärker nachgefragt. Insgesamt sei die Nachfrage nach aktiven Fonds und ETFs aber ungebrochen.

Union Investment: Starke Zuflüsse in Aktienfonds

Union Investment registriert ebenfalls keine Abflüsse aus Aktienfonds – im Gegenteil. Mit Blick auf die Absatzzahlen lasse sich nicht bestätigen, dass Anleger wieder vorsichtiger geworden seien, heißt es vom Asset Manager. Seit Jahresbeginn verzeichnet Union Investment demnach „starke Zuflüsse in Aktienfonds, Zuflüsse in Renten- und Mischfonds sowie leichte Abflüsse aus Geldmarktfonds“.

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Das bestätige das aktuelle Anlegerbarometer, eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Fondsanbieters unter Sparern in Deutschland. Für knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer seien Aktien und Investmentfonds weiterhin attraktiv (49 sowie 47 Prozent). Damit stehen die Anlageformen hinter Immobilien (70 Prozent) und vor beziehungsweise gleichauf mit Tagesgeld (47 Prozent). „Trotz der Rückkehr des Zinses haben viele Sparerinnen und Sparer erkannt, dass Aktienfonds ein gutes Instrument sind, um die Chancen an den Kapitalmärkten zu nutzen und entsprechende Renditen zu erzielen“, so Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden.

 

Allianz Global Investors: Trend zu Multi Asset, Dividendenfonds und Private Markets

„Einen Umschichtungstrend in sichere und hochliquide Anlagen stellen wir nicht fest“, sagt auch Sven Schäfer, Leiter Wholesale / Retail Deutschland und Österreich bei Allianz Global Investors. Anleger würden vielmehr auf Flexibilität setzen, etwa in Form entsprechender Multi-Asset-Produkte.

Gefragt seien insbesondere Fonds, die hohe Freiheitsgrade bei der Aktienauswahl im Hinblick auf Regionen, Sektoren und Marktkapitalisierung aufweisen und mitunter auch alternative Anlagen berücksichtigen. Anleger würden sich zudem verstärkt für Fonds mit regelmäßigen fixen Ausschüttungen sowie das Private-Markets-Segment interessieren.

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