Umfrage unter Maklerpools „Steuerreform bietet Chancen für versierte Fondsvermittler“
Oliver Sturm, Kompetenzcenter Personen/Vorsorge/Finanzen der VFM-Gruppe:
„Zuallererst ändert das Investmentsteuerreformgesetz die Besteuerung von Fonds. Dementsprechend sorgt die Neuordnung aller Voraussicht nach dafür, dass einige Privatanleger in den kommenden Monaten verstärkt Fragen zur Fondsbesteuerung haben dürften. Die Reform bietet einem Berater somit durchaus gute Möglichkeiten zur aktiven Kontaktaufnahme mit dem Kunden.
Parallel dazu ergibt sich die Gelegenheit, auch vorhandene Freistellungsaufträge zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Wir werden beim Thema als Ganzes nicht in blinden Aktionismus verfallen, denn die Steuerbelastung wird sich nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums für das Gros der Privatanleger durch das Gesetz kaum verändern.
Für einzelne Kunden wird es jedoch greifbare Abweichungen geben, auf die im Detail innerhalb eines Beratungsgesprächs einzugehen sein wird. Hierbei werden wir unsere vfm-Partner betreffend Fragen zur Reform sowie Lösungen für den Beratungseinzelfall bestmöglich unterstützen.
Daneben halten wir es für prinzipiell möglich, dass sich die Risikobewertung beziehungsweise -klassen einzelner Fonds ändert, da manche Kapitalanlagegesellschaften versuchen werden, die Teilfreistellung der Erträge auszuschöpfen, indem sie etwa die Aktienquote bei Mischfonds neu bestimmen.
Dagegen sollte nicht von einer nennenswerten Erweiterung der ausländischen Fondspalette ausgegangen werden, wenngleich ausländische Fonds künftig nach derselben Methode wie inländische Fonds besteuert werden. Zwar werden Besitzer ausländischer Fonds ab kommendem Jahr im Rahmen ihrer Steuererklärung dahingehend entlastet, dass sie sich etwa die Quellensteuer nicht mehr über die Steuererklärung zurückzuholen müssen.
Dennoch dürfte der Wegfall dieses Umstands alleine betrachtet nicht dazu führen, dass Privatanleger absehbar zunehmend auf ausländische anstatt in Deutschland aufgelegte Fonds setzen.“