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Umfrage unter Verbrauchern Corona-Krise schwächt Image der Versicherer

Händedruck mit Handschuhen: Infolge der Corona-Pandemie haben viele Verbraucher ihr Bewusstsein zu Risiken geändert.
Händedruck mit Handschuhen: Infolge der Corona-Pandemie haben viele Verbraucher ihr Bewusstsein zu Risiken geändert. | Foto: Foto von Branimir Balogović von Pexels

Das Image der Versicherungsbranche hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Das belegt eine Studie des auf die Assekuranz spezialisierten Software-Anbieters Guidewire, wonach bereits vor der Corona-Krise knapp 23 Prozent der deutschen Verbraucher eine negative Meinung über Versicherer hatten. Und das jüngste Verhalten der Versicherer habe dann bei weiteren 21 Prozent zu einer negativen Einschätzung geführt. Dieser Teil der insgesamt rund 1.000 Befragten hierzulande seien der Ansicht, dass die Versicherer nicht genug für die von der Krise betroffenen Menschen getan haben. An Reputation gewonnen haben die Versicherer der im März durchgeführten Online-Befragung zufolge während der Krise bei lediglich 11 Prozent der Verbraucher.

Gleichzeitig habe sich das Kundenverhalten gegenüber Versicherungen in den vergangenen Monaten nachhaltig verändert, berichten die Studienautoren weiter. Die Befragten nahmen demnach während der Zeit der medizinisch begründeten Kontaktbeschränkungen erhöhte Risiken wahr – zum Beispiel im Hinblick auf Reisen, Arbeitsplatzsicherheit und gesundheitliche Gefahren. Daher würden noch mehr Verbraucher die Leistungen ihrer Policen in Zukunft kritisch unter die Lupe nehmen: Bereits vor dem Ausbruch der Infektionskrankheit Covid-19 erklärte fast jeder zweite Deutsche, die Versicherungsleistungen sehr sorgfältig zu prüfen. Nach der Pandemie sagte dies ein weiteres knappes Drittel der Befragten hierzulande.

Bewusstsein für Risiken geschärft

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René Schoenauer, Guidewire Software

Außerdem habe die Corona-Krise das Bewusstsein für versicherbare Risiken geschärft: Gefragt nach Risiken, die sie aufgrund der jüngsten Erfahrungen in Zukunft gerne stärker absichern würden, nennt jeder Dritte an erster Stelle Reiseannullierungen. Es folgen die Antworten Krankheit, Arbeitsplatzverlust sowie Zahlungssicherung. Für eine Absicherung gegen Online-Identitätsdiebstahl sind demnach aktuell 12 Prozent der deutschen Verbraucher offener. Auffällig ist hierbei eine Lücke zwischen Risikobewusstsein und bisheriger Absicherung. 86 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass die Sicherheit ihrer Online-Identität ihnen sehr wichtig oder wichtig ist. Doch nur 6 Prozent von ihnen besitzen tatsächlich eine Cyber-Police.

Somit böten sich den Versicherern aktuell auch vertriebliche Chancen, sagt René Schoenauer. „Die Belastungen der letzten Monate haben eindeutig dazu geführt, dass viele Verbraucher ihre Beziehung zu ihrem Versicherer und den von ihnen benötigten Versicherungsschutz auf den Prüfstand stellen“, so der Marketing-Manager bei Guidewire Software. „Die Pandemie hat die Menschen für gesteigerte Risiken, denen sie ausgesetzt sind, sensibilisiert. Für die Versicherer liegt hier eine große Chance – vorausgesetzt, sie schaffen es, sich schnell auf die veränderten Kundenbedürfnisse einzustellen. Wir sind optimistisch, dass der Schock des erzwungenen Wandels für die gesamte Branche ein Katalysator für die Transformation sein wird.“

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