Wie sich Versicherer eine Reform der geförderten privaten Altersvorsorge vorstellen, ist weitgehend deckungsgleich. Bei anderen Themen sind sich die Häuser weniger einig.
Sie haben schon mal die Sondierung erfolgreich abgeschlossen. Die Parteichefs der wahrscheinlichen Koalitionäre (v. l.): Markus Söder (CSU), Friedrich Merz (CDU), Lars Klingbeil (SPD) und Saskia Esken (SPD)| Foto: Imago Images / dts Nachrichtenagentur
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Wie sollte die staatlich geförderte private Altersvorsorge reformiert werden? Was sollte mit dem geplanten Altersvorsorgedepot geschehen und wie stellen Sie sich eine Riester-Reform vor?
Im Mittelpunkt der privaten Altersvorsorge sollten lebenslange Auszahlungen stehen. Ein staatliches Angebot ist keine Lösung, da es weder politische Eingriffe verhindert noch den Steuerzahler aus der Verantwo...
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Wie sollte die staatlich geförderte private Altersvorsorge reformiert werden? Was sollte mit dem geplanten Altersvorsorgedepot geschehen und wie stellen Sie sich eine Riester-Reform vor?
Im Mittelpunkt der privaten Altersvorsorge sollten lebenslange Auszahlungen stehen. Ein staatliches Angebot ist keine Lösung, da es weder politische Eingriffe verhindert noch den Steuerzahler aus der Verantwortung entlässt. Um attraktivere Angebote zu machen, benötigen wir flexible Garantien (Renditechancen). Die private Altersvorsorge muss kostengünstig, renditestark, leicht zugänglich und verständlich sein. Gezielte steuerliche Förderung für einkommensschwache Gruppen ist sinnvoll und eine Anrechnung auf die Grundsicherung auszuschließen.
Schon in der Anlagephase brauchen Vorsorgesparer eine sinnvolle Mindestgarantie, die dennoch ein gutes Maß an Renditechancen bietet. Ein völliger Verzicht auf Garantien, etwa bei reinen Fondsanlagen, kann zu deutlichen Wertverlusten beim angesparten Kapital führen. Und dies möglicherweise zur Unzeit, also kurz vor der Rentenbezugsphase. Untersuchungen zeigen, dass ein Garantieniveau von mindestens 70 Prozent genügend Spielraum für Renditechancen lässt, ohne den Sicherheitsaspekt über Gebühr zu schmälern.
Wie sollte die betriebliche Altersvorsorge weiterentwickelt werden? Sollten alle Durchführungswege erhalten bleiben oder gäbe es hier die Möglichkeit zu vereinfachen?
Für eine erfolgreiche betriebliche Altersvorsorge ist eine Ausweitung der Sozialpartnermodelle auch ohne Tarifbindung entscheidend. Zudem sind Opt-Out-Modelle, flexiblere Garantien für bessere Anlagechancen, eine verbesserte steuerliche Förderung für Normalverdiener sowie eine erleichterte Übertragbarkeit notwendig. Eigene staatliche Angebote einer kapitalgedeckten Altersvorsorge in der bAV ohne eine Beteiligung der Versicherungswirtschaft oder gar in Konkurrenz zu ihr halten wir nicht für zielführend.
Wie bewerten Sie die von der CDU/CSU geplante „Frühstartrente“?
keine Antwort
Erwarten Sie im Koalitionsvertrag eine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige? Befürworten Sie diese?
keine Antwort
Muss die Private Krankenversicherung aus Ihrer Sicht gestärkt werden oder geht es zuvorderst um den Erhalt des dualen Systems in der Krankenversicherung?
Welche Elemente der vom wahrscheinlichen Koalitionspartner SPD geforderten „Bürgerversicherung“ sollten in das System integriert werden?
keine Antwort
Wie muss sich die Pflegeversicherung im Sinne einer kapitalgedeckten Vorsorge weiterentwickeln? Was kann die Branche hier anbieten unter dem Aspekt, dass die bisherige Pflegerentenversicherung sich am Markt überhaupt nicht durchsetzen konnte?
Durch eine verstärkte kapitalgedeckte Pflegevorsorge könnten die Pflegeversicherungsbeiträge begrenzt werden. Insbesondere eine steuerliche Förderung der betrieblichen Pflegeversicherung ist für eine schnelle Verbreitung hilfreich. Synergieeffekte ergeben sich durch bestehende Strukturen der betrieblichen Altersvorsorge.
Eine effektivere Verbreitung der betrieblichen Pflegeversicherung in Deutschland könnte durch folgende Maßnahmen erreicht werden: Verwaltungsaufwand minimieren, Entgeltumwandlung – analog zur bAV könnten Beiträge zur Pflegevorsorge aus dem Bruttoeinkommen geleistet werden, Verbesserung der steuerlichen Absetzbarkeit und steuerliche Förderung der privaten Pflegezusatzversicherung insgesamt.
Wünschen Sie sich auch wie diverse Branchenverbände, dass das Finanzministerium durch die Union geführt wird?
keine Antwort
Welche Änderungen und Initiativen zu bestehenden oder geplanten regulatorischen Verordnungen/Richtlinien/Gesetzen für die Versicherungsbranche erwarten Sie, auch mit Blick auf die EU?
Der Abbau von Bürokratie ist eine wichtige Initiative für mehr Wachstum. Für Erfolge braucht es klare und verlässliche Zielvorgaben für die verantwortlichen Behörden. Die Identifizierung der Maßnahmen sollte den direkt betroffenen Behörden überlassen werden – idealerweise in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen.
Erwarten Sie eine neue Debatte um das Thema „Provisionsverbot“? Welche Regelungen könnten hier getroffen werden, um das Thema final zu befrieden?
Wir brauchen faire und qualifizierte Finanzberatung für jeden Geldbeutel. Dafür ist ein Nebeneinander von Provisions- und Honorarberatung zwingende Voraussetzung. Genau wie wirksamer Anlegerschutz sowie verständliche und transparente Produktinformationen.