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Umfrage zur Altersvorsorge Selbständige machen sich Sorgen um Einkommen im Alter

Sorge um die eigene Altersvorsorge: Viele Ärzte bangen um ihre Zukunft beim Praxisverkauf. Dennoch würde sich die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der Teilnehmer einer aktuellen Umfrage auch heute wieder selbständig machen.
Sorge um die eigene Altersvorsorge: Viele Ärzte bangen um ihre Zukunft beim Praxisverkauf. Dennoch würde sich die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der Teilnehmer einer aktuellen Umfrage auch heute wieder selbständig machen. | Foto: Henrik G. Vogel / pixelio.de

Fast zwei Drittel der Selbständigen und Freiberufler in Deutschland machen sich Sorgen um ihre finanzielle Absicherung im Alter (62 Prozent). Unter selbständigen Frauen spricht sogar jede Fünfte von „sehr großen Sorgen“. Das zeigt eine repräsentative Befragung von rund 1.000 Menschen bundesweit, bei der auch niedergelassene Ärzten mit eigener Praxisberücksichtigt wurden.

Im Mittel gehen Selbständige davon aus, dass der Verkauf ihrer Firma fast die Hälfte zu dem beisteuern kann, was sie insgesamt zur privaten Altersvorsorge zur Verfügung haben werden. Im Widerspruch zu dieser hohen Bedeutung steht aber ihre Planung des Verkaufsprozesses: Mehr als die Hälfte der Selbständigen kann oder will keine Schätzung abgeben, in welchem Alter ein Firmenverkauf erfolgen soll (52 Prozent).

Quelle: Quirin-Studie „Selbständige in Deutschland 2019“

Und fast jeder Dritte hat auch keine Idee, an wen überhaupt verkauft werden könnte, und fast genauso viele wären bereit, ihr Unternehmen innerhalb der Familie zu verschenken (28 Prozent). Wenn es innerhalb der Familie zu einem Verkauf käme, würden Selbständige im Mittel um etwa die Hälfte günstiger als zum Marktwert verkaufen (45 Prozent).

Verkaufserlös für die Altersvorsorge einsetzen

Niedergelassene Ärzte zeigen innerhalb der befragten Selbständigen und Freiberufler mit eigener Firma Besonderheiten. Während 37 Prozent der Mediziner den Verkauf ihrer Praxis an jemanden außerhalb der Familie am ehesten für denkbar halten, sind es unter allen Selbständigen nur 23 Prozent. Auch würde ein Verkauf fast der Hälfte der Ärzte „sehr oder eher leicht fallen“.

Unter allen Selbständigen sagt das nur rund ein Drittel. Zudem kalkulieren drei von zehn Ärzten (30 Prozent) schon von Beginn der Selbständigkeit an mit einem möglichen Verkaufserlös zur eigenen Altersvorsorge. Selbständige in anderen Bereichen tun das weit seltener (20 Prozent). Schließlich beobachten Besitzer einer Arztpraxis den Markt für Verkäufe auch deutlich intensiver.

Und sie zeigen sich dabei viel häufiger ernüchtert: Gut die Hälfte (53 Prozent) haben ihre Vorstellungen zum erzielbaren Preis für ihre Arztpraxis im Laufe der Zeit senken müssen. Das sind fast viermal so viele wie unter allen Selbständigen (15 Prozent), wo die Mehrheit stabile oder sogar steigende Preise bei einem Firmenverkauf annimmt.

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Ärzte fürchten schwindende Preise für Praxen

Verkaufserlöse für die eigene Firma spielen in diesem Zusammenhang keine große Rolle. So betreiben viele Unternehmer gar keine Verkaufsplanungen oder wünschen sich die Weitergabe innerhalb der Familie, 28 Prozent würden ihre Firma sogar innerhalb der eigenen Familie verschenken. Unter niedergelassenen Ärzten registriert dabei die Mehrheit (53 Prozent), dass der Wert ihrer Praxis im Verlauf der Selbständigkeit gesunken ist.

Wie lange würde der Erlös von einer Million Euro beim Firmenverkauf den eigenen Lebensstandard und den der Familie sichern? Auf diese hypothetische Frage nennen Unternehmer im Schnitt 23 Jahre. Diese Schätzung fällt sehr ähnlich aus unter Männern wie Frauen, in Ost- und in Westdeutschland sowie bei Älteren und Jüngeren. Lediglich Mediziner geben mit 13 Jahren einen deutlich niedrigeren Wert an.

Quelle: Quirin-Studie „Selbständige in Deutschland 2019“

Allerdings zeigen sich die Ärzte auch weitaus interessierter an Beratung im Finanzbereich. Nahezu jeder zweite Arzt würde den Rat einer Bank einholen, wenn es um die Anlage des Erlöses aus dem Praxisverkauf geht. Das sind fast doppelt so viele wie unter allen Selbständigen. Hier vertraut man viel stärker eigenen Fähigkeiten: 28 Prozent würden sich bei der Geldanlage nach einem Firmenverkauf von überhaupt niemandem beraten lassen – dreimal so viele wie unter Ärzten (10 Prozent).

Gender Pay Gap auch unter Selbständigen

Bei der Frage nach den bisher genutzten Anlageformen zeigt sich: Selbständige Frauen besitzen wie selbständige Männer im Schnitt fast gleichermaßen oft selbstgenutztes Wohneigentum (43 beziehungsweise 45 Prozent) oder vermietete Immobilien (18 zu 21). Im Gegensatz zu dieser eher konservativen Anlageform sind die Unterschiede beim Besitz von Investmentfonds (22 zu 34) und einzelnen Aktien (13 zu 25) aber sehr erheblich.

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