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Umfrage zur Geldanlage Deutsche Sparer schätzen Renditen völlig falsch ein

Sparbuch und Bargeld: Falsche Vorstellungen über die Erträge mit Spareinlagen führen bei vielen Deutschen zu negativen Realzinsen.
Sparbuch und Bargeld: Falsche Vorstellungen über die Erträge mit Spareinlagen führen bei vielen Deutschen zu negativen Realzinsen. | Foto: Timo Klostermeier / pixelio.de

Rund 12.000 Euro hat jeder Deutsche durchschnittlich im vergangenen Jahr angelegt. Doch trotz des Niedrigzinsumfeldes schlummert ein Großteil des Geldes in kurzfristigen und damit kaum oder gar nicht verzinsten Anlagen. Ein Grund dafür könnten die falschen Renditeerwartungen sein, zeigt eine Studie, für die im Januar 2.000 Deutsche ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Dem hierzulande besonders beliebten Sparbuch zum Beispiel, das immerhin 43 Prozent der Deutschen zur Geldanlage nutzen, trauen die Teilnehmer im Durchschnitt zu, jährlich eine Rendite von 1,1 Prozent abzuwerfen. Doch laut dem Index der unabhängigen Finanzberatung FMH liegt der Zinssatz kurzfristiger Geldanlagen mit bis zu drei Monaten Kündigungsfrist aktuell bei 0,02 Prozent.

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Ähnlich sieht es beim Tagesgeld aus: Mehr als ein Drittel der Bundesbürger verfügt über diese täglich kündbare Geldanlage. Die Renditeerwartung beträgt 1,6 Prozent pro Jahr - tatsächlich sind es laut FMH-Index 0,11 Prozent (Stand: 26.04.2018). Und selbst beim Girokonto rechnen die Deutschen mit 0,9 Prozent Zinsen jährlich, obwohl das Guthaben meist gar nicht verzinst wird.

Aktienfonds auf Platz zwei

Andersherum das Bild bei Aktienfonds: Durchschnittlich 3,5 Prozent Ertrag jährlich erhoffen sich die Deutschen von einem Börsenengagement per Investmentfonds. Dennoch ist nur jeder Fünfte in diese Anlageprodukte investiert, für die nach Immobilien (4,4 Prozent) die zweithöchste jährliche Rendite prognostiziert wird.

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Bei Einzelaktien ist das Bild noch erschreckender: Lediglich 12 Prozent der Deutschen haben ihr Vermögen darin angelegt, obwohl eine Rendite von 3,4 Prozent pro Jahr erwartet wird. Börsengehandelten Indexfonds, in die 5 Prozent der Deutschen investieren, wird eine Rendite von 2,0 Prozent pro Jahr zugetraut.

„Mehr Aufklärung notwendig“

Der Hauptgrund dafür, weder direkt noch indirekt in Aktien zu investieren, ist laut der Studie die Angst vor Kapitalverlust. „Angesichts der minimalen oder fehlenden Verzinsung von Sparanlagen riskieren die Deutschen aber genau das, wenn sie ihr Vermögen zum Beispiel auf einem Sparbuch anlegen“, kommentiert die „Aktion pro Aktie“.

Hinter dieser Initiative, die auch die aktuelle Studie „Aktienkultur in Deutschland“ in Auftrag gegeben hat, stehen die deutschen Direktbanken Comdirect Bank, Consorsbank und ING-Diba. Sie weisen darauf hin, dass die Inflationsrate mit 1,6 Prozent deutlich über dem Zinsniveau liegt und damit real für negative Erträge sorgt.

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