LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:20 Uhrin ImmobilienLesedauer: 3 Minuten

Umkehrhypotheken in Deutschland: „Iss dein Haus“

Quelle: Fotolia
Quelle: Fotolia
„Eat your Brick“ – „Iss dein Haus“. Der US-Slogan beschreibt das Prinzip einer Umkehrhypothek treffend. Sie ermöglicht es, das in der eigenen Immobilie gebundene Vermögen flüssig zu machen, ohne das Eigenheim verkaufen zu müssen. Wie das funktioniert? Auf die schuldenfreie Immobilie wird ein Darlehen aufgenommen, das die Bank auf einen Schlag oder in Form einer lebenslangen monatlichen Rente auszahlt. Die Zins und Tilgungskosten werden fällig, wenn der Darlehensnehmer stirbt oder die Immobilie verkauft.

Bedarf gibt es nach Meinung von Lutz Delius allemal (siehe Grafik): „Es gibt rund 4,2 Millionen Seniorenhaushalte mit Immobilienbesitz, von denen muss mindestens ein Viertel mit weniger als 1.150 Euro im Monat auskommen. Extra-Ausgaben wie Instandhaltungsmaßnahmen am Haus sind oft nicht drin“, sagt der Geschäftsführer der Immokasse. Sie hat 2009 mit „Immo Renten Plus“ die bundesweit erste Umkehrhypothek auf den Markt gebracht.

Der Mindestwert der Immobilie muss 100.000 Euro betragen, und das Mindestalter des jüngsten Partners im Haushalt liegt bei 65 Jahren. Bislang bietet die Immokasse das Produkt in Form einer Einmalzahlung an, ein Rentenmodell ist in Arbeit.

Umgekehrt verhält es sich mit der Immorente, die die Investitionsbank (IB) Schleswig-Holstein seit Mai dieses Jahres anbietet: Sie basiert auf einem Konzept des Bundesverbands öffentlicher Banken (VÖB) und ermöglicht derzeit ausschließlich monatliche Zahlungen.

Eine pauschale Aussage darüber, wie viel Geld man aus seiner Immobilie ziehen kann, lässt sich nicht machen: „Die Hochrechnung der künftigen Wertentwicklung der Immobilie fällt je nach Standort unterschiedlich aus. Auf diesen Wert nehmen wir generell einen Risikoabschlag von 10 Prozent vor“, sagt Manfred Morwinski, Leiter Immobilien Privatkundengeschäft bei der IB Schleswig-Holstein.

Konkurrenz ist Mangelware

Zudem empfiehlt die Bank, dass Kunden 15 bis 20 Prozent des künftigen Immobilienwerts als Rücklage einplanen sollten. Auch die Immokasse versilbert nicht das komplette Haus: Die Auszahlungssumme richtet sich unter anderem nach dem Alter des Kunden, sie beträgt 15 bis 35 Prozent.
Tipps der Redaktion