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UN-Konferenz in New York Wie die Welt gegen die Wasserkrise vorgehen will

Ausgetrocknetes Wasser-Reservoir im Nordosten Spaniens
Ausgetrocknetes Wasser-Reservoir im Nordosten Spaniens: Der Klimawandel führt zu Trockenheit und Dürren. | Foto: Imago Images / NurPhoto

Die Welt ist noch weit davon entfernt, das UN-Nachhaltigkeitsziel Nummer 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – für alle Menschen bis 2030 zu erreichen. Daher wurde die UN-Wasserkonferenz 2023 in New York mit Spannung erwartet, um alle Akteure dazu zu bringen, sich auf die dringend erforderlichen Maßnahmen zu einigen.

Es war die erste globale Veranstaltung zum Thema Wasser seit mehr als fünfzig Jahren – angesichts des Ausmaßes der weltweiten Wasserkrise war sie längst überfällig. Beschlossen wurde mit der internationalen Wasser-Aktionsagenda ein globaler Aktionsplan, der zum ersten Mal Tausende von Wasserbewirtschaftungsplänen von Ländern, regionalen Gremien, Unternehmen und Nichtregierungsorganisation zusammenbringt.

 

Wie bei solchen Eröffnungsveranstaltungen üblich, ging die Konferenz nicht über die Vereinbarung freiwilliger, unverbindlicher Ziele hinaus und gab lediglich eine Richtung für künftige Wasserregulierungen vor. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierungen und alle anderen Beteiligten die Behandlung dieses wichtigen Themas beschleunigen werden. Viele Regionen haben bereits heute mit ernsten Wasserproblemen wie Dürre und Bodensenkungen zu kämpfen.

Investitionszusagen im Wert von 436 Milliarden US-Dollar

Am Ende der dreitägigen Veranstaltung wurden jedoch mehrere positive Initiativen vereinbart. Die vielleicht wichtigste aus Sicht der Investoren war die Zusage von mehr als 1.700 Unternehmen, in Projekte mit Bezug zur Wasseraufbereitung und -versorgung im Wert von 436 Milliarden US-Dollar zu investieren. Ein Drittel dieser Projekte wird bereits umgesetzt, 40 Prozent werden in den nächsten ein bis drei Jahren realisiert, die Umsetzung der Übrigen wird mehr als drei Jahre dauern.

Die Schaffung des Private Water Action Pathway, der klare Maßnahmen für Finanzinstitutionen definiert, um private Investitionen stärker in Richtung einer größere globalen Wassersicherheit zu lenken, war ebenfalls ein erster positiver Schritt. Obwohl viele Details noch geklärt werden müssen, werden beide Initiativen weitere Möglichkeiten für Investoren schaffen, zur Verbesserung der Wassersicherheit in verschiedenen Ländern beizutragen.

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Unternehmen, die in Bereichen wie effiziente Wassernutzung, Entsalzung (idealerweise mit grüner Energie und nachhaltiger Behandlung von Restsalz), Abwasserbehandlung, Rückgewinnung und Schutz von Ökosystemen tätig sind, können langfristige Investitionsmöglichkeiten bieten. Wir sind davon überzeugt, dass diese Initiativen auch ihnen einen wichtigen Impuls geben werden.

Angemessene Preise und Nutzungsgrenzen sind notwendig – und Strafen

Für die Zukunft ist es unerlässlich, von der Freiwilligkeit zu verbindlicheren und konkreteren Zielen und Mechanismen überzugehen, um die Folgen menschlichen Verhaltens zu steuern. Dazu gehören angemessene Preise oder Obergrenzen für die Wassernutzung sowie finanzielle Strafen für Wasserverschmutzung. Auch müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden, um Innovationen und Investitionen in Wassertechnologien und intelligente Infrastrukturen zu fördern.

Die UN-Wasserkonferenz 2023 war ein ermutigender Anfang und wir hoffen, dass sie von der Dynamik der UN-Biodiversitätskonferenz COP15 und dem UN-Vertrag über internationale Gewässer profitieren wird. Die Wasserkrise ist eine weitere gewaltige Aufgabe, vor der die Welt steht, aber wir haben schon oft gesehen, dass nichts unmöglich ist, wenn es eine breite Entschlossenheit und den Willen zur Zusammenarbeit gibt.

Über die Autorin:
Elena Tedesco ist seit Juni 2021 für Vontobel Asset Management tätig. Sie ist Portfoliomanagerin des
Vontobel Fund II - Global Impact Equities (LU2294186379).

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