Unabhängige Vermögensverwalter Die Kosten der Transparenz
Detallierte Kostenberichte
Problematischer ist laut Hauck & Aufhäuser die Dokumentation und Meldepflicht für Transaktionen. Für jede Transaktion eines Fonds müssen künftig gut drei Mal so viele Angaben aufgezeichnet und übermittelt werden wie bisher. Grund: Mifid II erweitert die Anforderungen an die Kostentransparenz deutlich und fordert Ex-ante- und Ex-post-Kostenberichte.
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Vermögensverwaltern, denen es gelingt, die erforderlichen Strukturen so schlank wie möglich zu halten, bietet die Regulierung durchaus Chancen. „Sie können sich in einem sowohl auf Produkt- als auch auf Beratungsseite standardisierten Markt noch gezielter mit ihren jeweiligen Kompetenzen positionieren und Lösungen anbieten, die Anleger anderswo immer seltener vorfinden dürften“, so Schlick. Dies könne über eine besonders kundenorientierte individuelle Portfolio-Verwaltung, per klassischem, vermögensverwaltendem Fonds oder per auf großer Sachkenntnis basierenden Spezialitäten erfolgen.
Nach Schätzung der Beratungsgesellschaft Opimas wird die Umsetzung der Mifid II allein bei den Fondsanbietern rund 350 Millionen Euro an Anlaufkosten verschlingen. In der Folgezeit beziffern sich ihre Aufwendungen auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr. Die Branche wird sich folglich weiter konsolidieren. Der Trend zu Fusionen, Übernahmen und Geschäftsaufgaben wird sich fortsetzen. Auf die komplette Branche entfallen laut Opimas 2,5 Milliarden Anlaufkosten. Über diese Startkosten hinaus rechnen die Experten mit Folgekosten von 700 Millionen Euro jährlich bis 2022. Den Löwenanteil davon müssen die Banken aufbringen.