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Ein Wort zum Dax 40 Einholen, aber bloß nicht überholen

Redakteur Andreas Harms
Redakteur Andreas Harms | Foto: Nadine Rehmann
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Nun ist er also da, der neue Dax. Jetzt besteht er nicht mehr aus 30, sondern aus 40 Werten. 40 Werte! Damit holen wir endlich die Franzosen ein, deren Cac 40 die Mitgliederzahl im Namen trägt, deren Bruttoinlandsprodukt aber um 32 Prozent niedriger liegt als das deutsche. So richtig fair war das nie.

Neben der Expansion entrümpelte die Indextochter der Deutschen Börse namens Qontigo – wer denkt sich eigentlich immer diese Firmennamen aus? – auch gleich das Regelwerk. Dax-Aufsteiger müssen jetzt profitabel sein und das auch wasserdicht nachweisen. Und darüber, wie hoch ein Unternehmen im Dax gewichtet ist, entscheidet nur noch der Börsenwert (Marktkapitalisierung). Warum der Börsenumsatz noch immer darüber mitzubestimmen hatte, bleibt mir ohnehin ein Rätsel. Die Regel stammt noch aus der Zeit, in der Kurse über BTX liefen, Friedhelm Busch die Telebörse moderierte und mittags ein Kassakurs entstand. Als Liquidität auch mal weg sein konnte. Lange her.

Um es kurz zu machen: Die Neuerungen sind wichtig und richtig und seit Jahren überfällig. Doch was war das für eine schwere Geburt? Da wurde konsultiert, debattiert und analysiert. Welche Regeln sollen gelten, welche nicht? Ist ja schließlich unser aller Dax. Und man wollte herausfinden, ob der Börsianer überhaupt einen Dax 40 will. Oder ob ihm bei so viel Neuem nicht plötzlich schwindlig wird.

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Der Produktchef von Qontigo, Stephan Flaegel, sagt in einer Pressemitteilung: „Seit über 33 Jahren stehen die Dax-Auswahlindizes für Transparenz, Berechenbarkeit und Replizierbarkeit.“ Ein Satz, der den Geruch von Omas plüschigem Blümchensofa versprüht und wieder einmal zeigt, wie schwer sich die Deutschen mit neuen Dingen tun (mich durchaus hier und da eingeschlossen). Rücken wir die Sache also mal in die Realität: Qontigo hat den Dax mit der vermeintlichen Revolution einfach nur davor bewahrt, alt auszusehen. Quasi wie der Verbrennungsmotor unter den Indizes. An anderer Stelle sagt Flaegel: „Wir hatten drei übergreifende Ziele: die Qualität der Zusammensetzung des Flaggschiffs Dax zu verbessern, seine Regeln zu vereinfachen und ihn stärker an die internationale Praxis anzupassen.“ Einfach nur einholen statt überholen.

Allerdings: Auch mal eine soziale und umwelttechnische Komponente mit einzubinden (Zauberwort ESG), dafür war dann die Innovationsfreude doch nicht groß genug. In der großen Konsultation hatten die befragten Marktteilnehmer das abgelehnt – weshalb der Rüstungskonzern Airbus dem Dax somit nun etwas Wumms verleihen darf.

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