Undankbare Aktionäre Warren Buffett blitzt bei Home Capital ab
Investment-Papst Warren Buffett hat schon einen Fuß in der Tür. Nun haben die Aktionäre des kanadischen Baufinanzierers Home Capital ihm verboten, den zweiten Fuß nachzuziehen. Auf einer Aktionärsversammlung stimmten fast 89 Prozent der Eigner dagegen, dass Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ihren Anteil am Unternehmen weiter aufstockt. Das gaben die Kanadier bekannt.
Dabei hätten die Aktionäre allen Grund gehabt, dankbar zu sein. Im Juni 2017 hatte Berkshire Hathaway 19,99 Prozent von Home Capital für 153 Millionen Kanadische Dollar (rund 105 Millionen Euro) zu einem Sonderpreis übernommen und zusätzlich eine Kreditlinie über 2 Milliarden Kan-Dollar bereitgestellt.
Damit hatte es das Unternehmen gerettet, denn zuvor war es in Schwierigkeiten geraten. Angeblich hatte es seine Aktionäre bewusst getäuscht. Anschließend zogen Kunden massenweise Geld ab, sodass es knapp an der Insolvenz vorbeischrammte.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Zum Rettungsgeschäft von damals gehörte aber auch eine Vereinbarung, dass Buffett später weitere 18,4 Prozent der Aktien für 10,30 Kan-Dollar pro Stück zukaufen könne. Das wären insgesamt weitere 247 Millionen Kan-Dollar. Allerdings kosten die Titel an der Börse inzwischen wieder bei 14,34 Kan-Dollar (Stand: 12. September 2017). Die Zeiten sind wieder besser geworden. Deshalb knallten die Aktionäre nun die Tür zu.
Dabei hatte Home Capitals Chefetage den Aktionären empfohlen, dem Deal zuzustimmen. Contra gab allerdings der einflussreiche Aktionärsberater ISS – und setzte sich durch.