Ungeduldige Anleger Darum machen Hedgefonds ihre Flaggschiffe dicht
Ihren Anfang nahm die Schließungwelle großer Fonds im Januar, als die 1,2 Milliarden Dollar schwere Comac Capital ihre Türen schloss. Einer der Auslöser waren Verluste mit dem Franken. Zwei Monate später verkündeten zwei Fonds, die vom Milliardär Julian Robertson unterstützt werden, TigerShark Management und Tiger Consumer Management, ihre Liquidierung.
Meredith Whitney, die ihre Bekanntheit als Banken-Aktien- Analystin für den Start eines eigenen Hedgefonds ausnutzte, gab im Juni bekannt, dass sie Geld an Investoren zurückgegeben hat. Nach weniger als zwei Jahren verabschiedete sie sich von der Branche. Und Incapture, eine vom früheren Barclays-Plc-Chef Bob Diamond unterstützte Firma, teilte im August mit, dass sie ihren einzigen Fonds schließen wird.
„Die Konjunkturpakete der Zentralbanken hatten einen perversen Effekt auf die Gedankenwelt der Manager"
"Wir beobachten eine anhaltende negative Entwicklung bei einigen der größten Namen", sagt Peter Rup, Investmentchef bei Artemis Wealth Advisors LLC in New York. Das Unternehmen legt 400 Mio. Dollar im Auftrag von Kunden bei Hedgefonds an. Seiner Meinung nach haben die Konjunkturpakete der Zentralbanken einen "perversen Effekt auf die Gedankenwelt der Manager" gehabt. Sie seien überzeugt worden, dass sie Gewinne generieren können, indem sie einfach nur auf Zugewinne wetten.
Der Hedgefonds-Marktforscher Hedge Fund Research Inc. hat berechnet, dass im ersten Halbjahr des laufenden Jahr 417 Fonds geschlossen wurden.
Bisher deuten die Daten zwar nicht darauf hin, dass die Rekordanzahl an Schließungen von 864 im Gesamtjahr 2014 übertroffen wird. Doch die Markt-Turbulenzen der vergangenen zwei Monate - ausgelöst von Sorgen um eine Verlangsamung von Chinas Wirtschaftswachstum - könnten bedeuten, dass die Liquidierungen im vierten Quartal noch anziehen.
