Union-Investment-Experte Max Holzer
Dollar-Schwäche mit Folgen
Aktualisiert am 06.03.2020 - 16:38 Uhr
Dollar-Puzzle: Jede vierte weltweit emittierte Anleihe lautet auf US-Dollar.
Keine andere Währung beeinflusst die Kapitalmärkte so stark wie der US-Dollar. Max Holzer von Union Investment erklärt, was passiert, wenn er schwächelt.
US-Präsident Donald Trump wünscht sich einen schwachen US-Dollar. Das hätte vielfältige Auswirkungen auf sämtliche Asset-Klassen: Denn unabhängig vom Trumps Anti-Globalisierungskurs ist der Greenback immer noch das Schwungrad der Weltwirtschaft.
Gut drei Jahre nach Trumps Wahlsieg im November 2016 notiert die US-Währung fast auf dem gleichen Niveau wie damals. Das kann dem Präsiden nicht gefallen. Dem lautstarken Verfechter eines schwächeren Greenbacks ist es in seiner Amtszeit nicht gelungen, den Wert der heimischen Währung zu drücken.
Und das, obwohl er die US-Notenbank Federal Reserve und ihren Präsidenten Jerome Powell ebenso wie dessen Vorgängerin Janet Yellen mit harscher...
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US-Präsident Donald Trump wünscht sich einen schwachen US-Dollar. Das hätte vielfältige Auswirkungen auf sämtliche Asset-Klassen: Denn unabhängig vom Trumps Anti-Globalisierungskurs ist der Greenback immer noch das Schwungrad der Weltwirtschaft.
Gut drei Jahre nach Trumps Wahlsieg im November 2016 notiert die US-Währung fast auf dem gleichen Niveau wie damals. Das kann dem Präsiden nicht gefallen. Dem lautstarken Verfechter eines schwächeren Greenbacks ist es in seiner Amtszeit nicht gelungen, den Wert der heimischen Währung zu drücken.
Und das, obwohl er die US-Notenbank Federal Reserve und ihren Präsidenten Jerome Powell ebenso wie dessen Vorgängerin Janet Yellen mit harscher Kritik überzog und immer wieder nach Leitzinssenkungen rief.
Den Zins am liebsten bei Null
Die US-Notenbank betont ihre Unabhängigkeit. So ist es dem US-Präsidenten, der die Leitzinsen am liebsten bei null Prozent oder im negativen Bereich sehen würde, nicht gelungen, die Fed auf einen ultralockeren Kurs zu bringen.
Doch es gibt einige Punkte, die für einen Kursrückgang des Dollars gegenüber dem Euro sprechen: Dazu zählt die größere Inflationstoleranz der US-Notenbank, die offenbar über ein kurzzeitiges Überschießen der Teuerungsrate hinwegzusehen bereit ist. Auch die Positionierung an den Kapitalmärkten und das steigende Haushaltsdefizit sprechen für eine anhaltende Dollar-Schwäche.
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