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Sanierungsprofis geben Tipps Preisverfall bei unsanierten Immobilien – so können Hausbesitzer gegensteuern

Sanierter neben unsaniertem Altbau in Berlin
Sanierter neben unsaniertem Altbau in Berlin: Die Sanierungsprofis von RS Wohnwerte geben Verkauftipps für unsanierte Immobilien. | Foto: Imago Images / Christian Mang

Die vorgesehene Pflicht zur energetischen Sanierung von Altbauten könnte dazu führen, dass der Verkauf einer Bestandsimmobilie bald nur noch mit hohen Preisabschlägen möglich wird. Für Eigentümer gibt es jedoch mehrere Alternativen, um den Wert ihres Hauses auch ohne eine vollständige Sanierung zu maximieren.

Hausbesitzern stehen unterschiedliche Vermietungskonzepte zur Verfügung:

  • Die Vermietung einer möblierten Wohnung auf Zeit kann zum Beispiel sehr viel höhere Mieteinnahmen generieren und so den Ertragswert der Immobilie weiter erhöhen – allerdings auch eine deutlich höhere Abnutzung und deutlich mehr Aufwand im Mietverhältnis mit sich bringen.
  • Doch auch die Vermietung an Studenten-WGs kann den Wert einer Bestandsimmobilie schnell um 20 bis 30 Prozent steigen lassen – mehrere Mietparteien in einer Wohneinheit erlauben höhere Mietzinsen.
 

Das Gebäude optisch aufwerten

Wer seine Immobilie dagegen unvermietet und eher an Selbstnutzer verkaufen möchte, kann ebenfalls einige Maßnahmen zur Wertsteigerung ergreifen. Zum einen gehört dazu die Fassade: Mit einem frischen Anstrich lässt sich schnell eine gute Wirkung erzielen. Zum anderen betrifft dies einfache Renovierungen in den Innenräumen: Professionell gemalerte Wände und ein neuer Bodenbelag sind gute Verhandlungsargumente und lassen den Preis schnell über die Renovierungskosten hinaus steigen.

Zudem bietet es sich gerade bei privaten Käufern an, Dekorationselemente wie Möbel und Accessoires einzusetzen, um das Objekt ansprechender wirken zu lassen. Mit diesem sogenannten „Staging“ erreichen Verkäufer, dass sich die Interessenten in den Objekten deutlich wohler fühlen und viel eher vorstellen können, wie es mit einer Einrichtung nach ihren Wünschen aussehen könnte.

Effektiv vermarkten

Schließlich wird sich jeder Käufer einer Bestandsimmobilie künftig fragen, mit welchen Sanierungen er rechnen muss. Hier können die Eigentümer den Interessenten viele Sorgen nehmen, indem sie proaktiv vorgehen: Wer im Vorfeld die nötigen Sanierungsmaßnahmen genau abgesteckt und erste Kostenvoranschläge örtlicher Handwerksbetriebe eingeholt hat, kann dem potenziellen Käufer einen genauen Rahmen nennen und Unsicherheiten ausräumen.

Zudem suchen viele Menschen nicht mehr aktiv nach sanierungsbedürftigen Immobilien – wenn ihnen jedoch ein gut vernetzter Makler ein interessantes Objekt mit genau kalkulierten Kosten für Innenausbau, Dach- und Heizungssanierung vorlegt, ist ihr Interesse oft schnell geweckt. Dies erweitert schnell den Kreis der potenziellen Käufer und kann durch die höhere Nachfrage letztlich auch einen höheren Preis generieren.

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Aufteilung und Bauanträge

Schließlich steht Fachleuten, welche die Sanierung bereits im Vorfeld selbst durchführen möchten, auch die Möglichkeit der Aufteilung des Grundstücks nebst Bauanträgen zur Verfügung. So kann zum Beispiel der unbebaute vom bebauten Teil des Grundstücks abgetrennt und separat als Baugrundstück ausgewiesenen werden – die sanierungsbedürftige Immobilie beeinflusst den Wert des übrigen Teils dann nicht mehr.

Diese Art der Aufteilung kann die Vermarktung zudem zusätzlich fördern, indem bereits Bauanträge für die Bebauung des brachliegenden Grundstücks und für Aufstockungen oder den Ausbau des Dachgeschosses des anderen Objektes gestellt werden. In Verbindung mit bereits ausgearbeiteten Sanierungsmaßnahmen und Kontakten zu örtlichen Handwerksbetrieben kann das Objekt letztlich zu einem höheren Preis veräußert werden, ohne die nötigen Sanierungsmaßnahmen bereits durchführen zu müssen.

Über die Autoren:

Sven Schwarzat und Kevin Rader sind Gründer des Immobilienunternehmens RS Wohnwerte in Leipzig, das sich auf Sanierung, Kauf und die langfristige Vermietung von Wohnimmobilien spezialisiert hat. 

 

>> Wie der Bund bei der Sanierung unterstützt, kannst du hier nachlesen

 

 

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