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Unschöne Pläne Edis – EZB plant den Alptraum deutscher Sparer

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Es ist zu befürchten, dass dann die Steuerzahler für die Banken Europas haften müssen, da zahlreiche Banken in Europa bekanntlich auf Grund ihrer Größe noch immer systemrelevant sind.

Demgemäß stellt sich die Frage wer tatsächlich geschützt werden soll und wer schlussendlich die Zeche bezahlen wird?

In der Bundesregierung und bei deutschen Banken stößt Edis auf große Skepsis. Warum? Es ist davon auszugehen, dass solide wirtschaftende deutsche Geldhäuser in Haftung genommen werden, wenn Institute in anderen Mitgliedsländern in Schieflage geraten oder besser gesagt kurz vor der Pleite stehen. Bei Lichte betrachtet ist heute bereits der Fall, dass zahlreiche Banken in Südeuropa enorme Probleme haben und de facto kurz vor der Insolvenz stehen. Ohne die massive Intervention der EZB in Form von Anleiheaufkäufen durch das Aufkaufprogramms PPP, wäre bei eben diesen Banken in Südeuropa bereits längst das Licht ausgegangen.

Marode Kredite über 1 Billion Euro

Gegenwärtig sind laut EU-Regeln alle Bankguthaben bis zu 100.000 Euro gesetzlich garantiert. Sollte es zu einem Kollaps einer großen Bank in Europa kommen, wird man zügig feststellen, dass dies blanker Unfug und nicht realisierbar ist. Dementsprechend regt sich Widerstand. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken warnt davor, dass Haftung und Risiko bei einer Zentralisierung des Sparerschutzes weit auseinander fielen. In Europa haben sich mittlerweile marode Kredite von fast 1 Billion Euro angesammelt. Helmut Schleweis vom Sparkassenverband DSGV bezeichnet Edis sogar als einen "systematischen Griff in unsere Kassen" zulasten der deutschen Sparer.

In Griechenland betragen die sogenannten „non-performing loans“ (Kredite, welche seit mehr als 90 Tagen nicht mehr bedient werden) 47,2 Prozent aller Kredite, in Zypern 40 Prozent und in Italien 14,5 Prozent. In Deutschland sind es gerade einmal 2,5 Prozent. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei den oben aufgezeigten Zahlen um keine Momentaufnahme handelt. Die non-performing loans in Südeuropa sind Folge der langanhaltenden Abwärtsspirale der Krisenstaaten in der Eurozone. Sie werden nicht kurzfristig verschwinden. Sie werden die Bankensysteme und damit die Volkswirtschaften Südeuropas noch auf sehr viele Jahre hinaus belasten. Das Risiko massiver Bankenkrisen in Südeuropa bleibt weiter bestehen.

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