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Von in ZielgruppenLesedauer: 7 Minuten
Tim (l.) und Edward Guinness, mit DAS-INVESTMENT-Redakteurin Iris Bülow
Gespräch in Frankfurt: Tim (l.) und Edward Guinness, mit DAS-INVESTMENT-Redakteurin Iris Bülow | Foto: Dennis Mehrtens

Die britische Fondsgesellschaft Guinness feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum laden die Chefs in die feine Frankfurter Villa Merton ein, rund 20 Investoren folgen der Einladung. Kurzes Business-Meeting mit schnellem Lunch und langer Produktpräsentation? Keineswegs. Vater und Sohn Tim und Edward Guinness bringen Zeit mit. Sie stellen sich ihren Gästen kurz vor, dann wird aufgetischt.

Im Vordergrund steht ganz offensichtlich das Kennenlernen. Die Guinness-Chefs möchten selbst etwas darüber lernen, wie der hiesige Markt tickt. Denn Guinness soll in Deutschland bekannter werden, wünscht man sich bei der Fondsgesellschaft. Im Anschluss an das Treffen zur Mittagszeit bleibt Raum für ein ausführliches Interview mit unserem Magazin. Inklusive Fotoshooting.


DAS INVESTMENT: Das Erste, was Deutschen beim Namen Guinness in den Sinn kommen dürfte, ist das irische Bier. Ist Ihre Gesellschaft schon mit der gleichnamigen Brauerei verwechselt worden?

Tim Guinness: Der Gründer der Brauerei Guinness ist tatsächlich ein Vorfahr aus unserer weitläufigeren Familie. Unsere Fondsgesellschaft ist allerdings ganz unabhängig davon.

Heute haben Sie eine breite Palette an Fonds und Investmentthemen. Was unterscheidet Guinness von anderen Gesellschaften?

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Edward Guinness: Zum einem unsere Mitarbeiter. Alle unsere Fondsmanager sind erfahren und schon sehr lange dabei. Außerdem ist unsere Gesellschaft mehrheitlich in Familienbesitz. Unsere Senior Fondsmanager halten ebenfalls Anteile. Als Eigentümer streben wir an, dass das Geschäft auch langfristig funktioniert. Vom Interesse her liegen wir also auf einer Linie mit unseren Anlegern. Bei der Unternehmensauswahl achten wir sehr auf gesunde Daten wie stabile Cashflows. Wir haben konzentrierte Portfolios aus nur 30 bis 35 Aktien, die alle gleich gewichtet werden.

Tim: Meiner Meinung nach ist Folgendes wichtig, wenn man als Fondsgesellschaft langfristig erfolgreich sein will: Man sollte nicht an die Börse gehen. Ein Börsen-Listing ist heute sehr herausfordernd, man steht sehr unter Druck, gerade mit Blick auf die kurzfristigen Ergebnisse. Das kann vielleicht zehn Jahre lang gut gehen, aber nicht auf lange Sicht. Wir halten es für essenziell, alles aus einer langfristigen Perspektive zu betrachten.

Sie waren lange ein reiner Aktien-Manager. Jetzt bieten Sie auch einen Anleihefonds an, den China Fixed Income. Kommt da noch mehr?

Tim: Wir waren zunächst auf Aktien spezialisiert, aber ich habe auch Erfahrung im Managen von Anleihen, Cash und Währungen. Durch die gestiegenen Zinsen wird die Anleihenseite aber gerade wieder interessant. Von einem Risikostandpunkt aus ist es sinnvoll, auch in Bonds zu investieren. Bei Anleihen sehen wir uns speziell in den gut aufgestellten Emerging Markets um. Anleihen, die in Chinesischen Renminbi begeben sind und auch Green Bonds – über solche Art Anleihen denken wir nach.

Über ein Partnerunternehmen verkaufen Sie in den USA auch ETFs. Ein Testlauf für Europa?

Tim: In den USA haben ETFs Steuervorteile. Vorläufig verkaufen wir sie nur dort, über unser Schwesterunternehmen Guinness Atkinson. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir auch in Großbritannien oder auch Deutschland einmal Strategien in einer ETF-Hülle anbieten werden.

Guinness tritt seit einiger Zeit nicht mehr als Guinness Asset Management, sondern als Guinness Global Investors auf. Wieso?

Edward: Das Unternehmen heißt weiterhin Guinness Asset Management, aber wir haben den Markennamen geändert. Wir handeln als Guinness Global Investors. Damit weisen wir auf unsere globale Perspektive hin, mit der wir auf Themen wie Energie oder die Entwicklung in Asien blicken. Wir haben spannende Produkte für globale Investoren. 55 Prozent unserer Anleger kommen von außerhalb des Vereinigten Königreichs, rund 10 Prozent aus Deutschland. 

Sie wenden sich an unterschiedliche Anlegertypen – Privatanleger, Wholesale und Institutionelle. Wo genau liegt Ihr Fokus?

Edward: Von 8,9 Milliarden US-Dollar, die wir managen, kommen rund 7 Milliarden aus dem Wholesale-Geschäft. Der Rest verteilt sich zum größeren Teil auf Retail und etwas weniger auf Institutionelle. Wir wollen in allen drei Bereichen wachsen.

Auf der nächsten Seite: "Was haben Sie speziell in Deutschland vor?" 

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