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Jetzt ist es sicher Unsicherheit ist doch nicht so schlimm

Verrammelte Filiale von Wells Fargo im Mai 2020 in New York
Verrammelte Filiale von Wells Fargo im Mai 2020 in New York: Der Unsicherheitsindex für die US-amerikanische Wirtschaft erreichte in jenem Monat seinen bisherigen Höchststand. | Foto: imago images / Levine-Roberts

Es gehört zu den alten Börsenweisheiten, dass Unsicherheit nicht gut für Aktienkurse ist. Wirklich? Senioranalyst Maximilian Kunz von HQ Trust hat das anhand zweier Indikatoren überprüft: der Volatilität, gemessen am Index Vix, und des US Economic Policy Uncertainty Index, auf Deutsch etwa „Unsicherheitsindex für US-Wirtschaftspolitik“. Die Zeitreihen umspannen 30 Jahre.

Der Zusammenhang mit der Vola bewegt sich auf vermutetem Terrain. Sinkt das Risiko, legt der Aktienindex S&P 500 überdurchschnittlich zu. Das verstärkt sich, je länger der betrachtete Zeitraum ist. „Bei zehn Tagen liegt die Outperformance des S&P bei fallendem VIX im Schnitt bei 0,19 Prozentpunkte – bei 100 Tagen sind es bereits 1,85 Prozentpunkte“, so der Analyst. Umgekehrt betrachtet, läuft der Aktienindex schwächer, je höher die Vola steigt.

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Ganz anders das Bild bei einer wirtschaftlichen Hängepartie. Steigt US Economic Policy Uncertainty Index, entwickeln sich auch die Aktienkurse überdurchschnittlich. Seinen bisherigen Höchststand erreichte der Index übrigens im Mai 2020, mitten in der durch Corona ausgelösten Rezession.

Kunz hat dafür auch eine einfache Erklärung: „Offenbar nehmen die Anleger negative Wirtschaftsdaten positiv wahr, weil sie damit rechnen, dass die Zentralbanken eingreifen und weitere Lockerungen beschließen.“

Vorfreude auf noch mehr Geld war eben schon immer die schönste Freude.

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