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Unter Druck der Aufseher Größte Banken weltweit schrumpfen

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„In 18 bis 36 Monaten wird es bei einer Reihe von Banken sehr viel stärkeren Druck hinsichtlich einer Aufspaltung geben”, sagt Gary Parr, Vice Chairman bei Lazard im vergangenen Monat in einem Interview mit Bloomberg TV.

Der Vorstandsvorsitzende von J.P. Morgan, Jamie Dimon, der die profitabelste der zehn Banken leitet, hat die stärkste Position gegen eine radikale Veränderung eingenommen. Dimon hat seine Bank gegenüber Anregungen von Analysten in Schutz genommen, dass sie nach einer Aufspaltung mehr wert wäre. Der J.P. Morgan-Chef argumentierte, dass die Struktur der Bank das sei, was die Kunden wollen und stellte 18 Milliarden Dollar an zusätzlichen Erträgen und Kosteneinsparungen in Aussicht.

Aber nicht nur die Vorschriften zwingen die Banken, ihre Abhängigkeit von Fremdkapital mit geringer Rentabilität zu reduzieren. Die Gesamtkapitalrendite, eine Rentabilitätsmessgröße, die angibt, wie viel Gewinn eine Bank für jeden Dollar ihrer Vermögenswerte machen kann, ist ebenfalls gesunken. Bei den zehn größten europäischen und US-Banken ist der Gewinn je 100 Dollar Vermögenswert in der Bilanz von 81 Cent 2006 auf 22 Cent im letzten Jahr gefallen.

Trotz der Kapitalvorschriften weist das Bankengeschäft verglichen mit anderen Branchen immer noch eine hohe Fremdkapitalquote aus. Das aus diesem Modell resultierende Risiko hat dazu geführt, dass Aufsichtsbehörden sicherstellen wollen, dass Banken in einer Krise abgewickelt werden können.

Erst sah es so aus, als ob die Vorschriften nicht so belastend sein würden. Es gibt nichts im US-Dodd-Frank-Act oder den weltweiten Kapitalvorschriften, was die Banken zu einer Aufspaltung auffordert, erläutert Thomas Hoenig, Vice Chairman bei der US-Einlagenversicherung Federal Deposit Insurance. Das Gesetz besagt, sie sollten in einer Krise abgewickelt werden können, was einige Firmen bewegt, zu schrumpfen, fügte er hinzu.

„Wir werden sie nicht zerschlagen, aber wir möchten, dass sie sich restrukturieren, sodass ein Zusammenbruch das nächste Mal nicht die Wirtschaft mit nach unten reißt”, sagt Hoenig. „Wenn das mit der gegenwärtigen Organisationsstruktur nicht möglich ist, sollten Aktiva verkauft werden, um dahin zu kommen.”

Diese Botschaft ist mittlerweile angekommen.

„Jeder wusste, dass die Eigenkapitalniveaus steigen müssten, aber das Ausmaß dessen, was die Aufsichtsbehörden nun planen, übersteigt wohl die Vorstellungen der meisten”, sagt Carola Schuler, Co-Leiterin europäische Banken-Ratings bei Moody’s Investors Service. „Diese höheren Eigenkapitalanforderungen könnten auch als Eingeständnis interpretiert werden, dass der Rahmen zur Eindämmung von too- big-to-fail nicht sauber funktioniert.”

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