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Aktualisiert am 01.09.2020 - 12:43 UhrLesedauer: 2 Minuten
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Unternehmensanleihen der Industrieländer Warum das Risiko-Ertrags-Verhältnis überzeugt

Industrieanlagen am Rhein
Industrieanlagen am Rhein: Anlegern bot sich im Frühjahr 2020 die Gelegenheit, Titel von Unternehmen mit hohem Rating zu historisch günstigen Preisen kaufen zu können. | Foto: imago images / Rupert Oberhäuser
Colin Finlayson, Co-Manager des Aegon Strategic Global Bond Fund

Der Ausverkauf im ersten Quartal 2020 führte zu einem kurzzeitig starken Wertverlust von Anleihen sowohl guter als auch schwacher Unternehmen. Anlegern bot sich die Gelegenheit, Titel von Unternehmen mit hohem Rating zu historisch günstigen Preisen kaufen zu können.

Vorrangig waren Unternehmensanleihen der Industriestaaten im zurückliegenden Quartal stark gefragt. Als größter Impulsgeber dienten die Ankaufprogramme der großen Zentralbanken, wobei vor allem auch die US-Notenbank entschied, erstmals Unternehmensanleihen zu kaufen. Dies bot den Märkten für Unternehmensanleihen Unterstützung zu einem Zeitpunkt, an dem sie so tief standen wie seit mehr als 10 Jahren nicht mehr.

Zugleich waren Unternehmensanleihen im Vergleich zu anderen Anlagealternativen aussichtsreicher: Staatsanleihen etwa wurden mit Renditen von Null oder nahe Null gehandelt. Derzeit unterstreicht nicht zuletzt die Tatsache, dass die Dividendenausschüttungen von Blue-Chip-Aktien unsicherer werden, die Attraktivität von Unternehmensanleihen für Investoren, die laufende Erträge benötigen.

Chancen bei Finanztiteln und zyklischen Sektoren

Daher überzeugt auch aktuell das Risiko-Ertrags-Verhältnis von Unternehmensanleihen – selbst wenn sich die Kreditspreads etwas eingeengt haben. Weil die Konjunkturrisiken nach wie vor hoch sind, begünstigt dies auf risikobereinigter Basis Anleihen mit Investment-Grade-Rating gegenüber High Yield-Anleihen, die in der Regel empfindlicher auf Konjunkturzyklen reagieren. Da einige defensive Sektoren derzeit mit vergleichsweise engen Spreads gehandelt werden, dürften die Chancen künftig verstärkt in Finanzwerten und einigen zyklischen Sektoren liegen.

Routine im Umgang mit Covid-19 dürfte Märkte stützen

Der Stimmungsumschwung der Anleger beruht stärker auf der Politik der Zentralbanken und Regierungen als auf makroökonomischem Optimismus. Derzeit wissen wir noch nicht, wie sich das globale BIP-Wachstum im weiteren Verlauf der Pandemie entwickeln wird. Wie eine wirtschaftliche Erholung aussehen könnte, bleibt fraglich. Andererseits gibt die Unterstützung der Regierungen und Zentralbanken Anlass zum Optimismus hinsichtlich Unternehmensanleihen, da der Umfang der Stützungsmaßnahmen weiterhin dazu beitragen kann, einen Großteil der wirtschaftlichen Unsicherheit auszugleichen.

Mit Blick auf eine mögliche zweite Welle des Virus scheinen die Anleger momentan davon überzeugt, dass die Staaten der Welt besser mit einem Wiederaufflammen des Virus fertig werden dürften: Die Gesundheitssysteme wurden in der ersten Phase auf die Probe gestellt und haben inzwischen eine gewisse Routine im Umgang mit Covid-19 gewonnen. Zusammen mit der Unterstützung und den Stimuli der Zentralbanken deutet dies auf eine nur geringe Gefahr hin, dass die Märkte nochmals so stark fallen könnten wie im Frühjahr.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.