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Unternehmensanleihen: "Wir favorisieren jetzt BBB-Schuldner"

Rosemarie I. Baumann, Bantleon
Rosemarie I. Baumann, Bantleon
Nach der positiven Entwicklung von Unternehmensanleihen in den vergangenen Monaten, verschlechtern sich nun die Bedingungen. Grund dafür sind neben den Staatskrisen in Griechenland, Irland und Portugal vor allem die Unruhen im Nahen Osten, das Erdbeben in Japan sowie steigende Leitzinsen.

„Obwohl Spanien eine gute Chance hat, ohne fremde Hilfe auszukommen, gibt es dennoch keine Garantie dafür“, sagt Rosemarie I. Baumann, Anleihen-Analystin bei Bantleon.

Das "Schlagzeilen-Risiko"

"Sollte die Entwicklung hier drehen, dürfte dies angesichts des deutlich höheren Gewichtes als Griechenland, Irland oder Portugal auch den Bankensektor stärker belasten." Dieses "Schlagzeilen-Risiko" könne dann auch die Kurse von Unternehmensanleihen der Peripheriestaaten nach unten drücken.

Auch die unsichere Lage in Japan und dem Nahen Osten sieht Baumann als Negativfaktoren. Japans Wirtschaft sei geschwächt und weitere Störfälle im Atomkraftwerk Fukushima noch nicht voraussagbar. Anleger, die auf sichere Investments setzen, würden hiervon abgeschreckt.

„Hinzu kommen höhere Ölpreise und eine steigende Inflation.“ In Kombination mit einem nachlassenden Wirtschaftswachstum würde dies vor allem die Auto-, Papier und Chemieindustrie treffen.

Zinserhöhungen nicht zwangsläufig Spielverderber

Zwar seien auch steigende Leitzinsen für die Kurse von Unternehmensanleihen grundsätzlich eine Gefahr. “Allerdings bedeutet der Anfang eines Zinserhöhungszyklus nicht zwangsläufig das Ende der Outperformance von Unternehmensanleihen und risikobehafteter Assetklassen“ erklärt Baumann.

So könnten die Risikozuschläge von Unternehmensanleihen durchaus noch weiter abnehmen und drohende Kursrückgänge zumindest teilweise wettmachen. 

30 Unternehmen sicherer als Euro-Randstaaten

Für Corporate Bonds sprechen laut Baumann weiter steigende Gewinne, eine verbesserte Kreditwürdigkeit und rekordhohe Liquiditätspolster der Unternehmen.

Außerdem werde das Risiko der Peripheriestaaten von den Investoren immer stärker wahrgenommen: Mittlerweile gebe es 30 Unternehmen, die vom Markt als sicherer eingestuft werden als die Randstaaten der Eurozone.

„Das Kurspotential ist begrenzt"

Abschließen fasst Baumann zusammen: „Das Kurspotential ist zwar inzwischen begrenzt, die Renditen sind im Vergleich zu Staatsanleihen aber immer noch attraktiver.“

Sie favorisiert vor allem Anleihen der niedrigeren Ratingklasse „BBB“ (bedeutet "Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen") aus konjunkturabhängigen Sektoren.

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