M&A-Experte Christian Saxenhammer
Die Krux mit dem Erbe

Christian Saxenhammer ist Gründer der M&A-Boutique Saxenhammer & Co. Corporate Finance. Foto: Saxenhammer & Co.
Die Corona-Krise verändert die Wirtschaft nachhaltig. Gerade jetzt ist daher der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Thema der Unternehmensnachfolge zu beschäftigen, findet Christian Saxenhammer von der M&A-Boutique Saxenhammer & Co..
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
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Deutsche Unternehmen waren in der Vergangenheit nicht gerade als Spitzenreiter der Digitalisierung bekannt. Bis auf einige Ausnahmen wurden neue Technologien eher zurückhaltend erprobt und implementiert. Ebenso waren flexible Arbeitsmodelle wie das Homeoffice kaum verbreitet. Im Zuge der Corona-Krise hat sich das Blatt gewendet.
Unternehmen waren schlicht zur sofortigen Digitalisierung von Prozessen gezwungen, um weiterhin arbeitsfähig zu bleiben und mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben. Teils mussten die Geschäftsmodelle sogar um digitale Services oder Verkaufskanäle erweitert werden, um allzugroße Umsatzeinbußen zu vermeiden.
Das bis dato Erreichte wird bleiben. Und Unternehmen, die den Weg der Digitalisierung weiter verfolgen, erarbeiten sich auf lange Sicht sogar deutliche Wettbewerbsvorteile. Exakt an dieser Stelle kommt die Thematik der Unternehmensnachfolge ins Spiel.
Neue Management-Generation erforderlich
Seien es einfache digitale Hilfsmittel wie Videokonferenzen oder komplexe Technologien wie künstliche Intelligenz, Robotik und das Internet der Dinge: In jüngerer Vergangenheit konnten wir eine rasante technische Entwicklung beobachten, welche sämtliche Branchen beeinflusst hat und durch die Corona-Krise sogar nochmals beschleunigt wurde. Gleichzeitig verändern sich äußere Einflussfaktoren wie politische Stimmungen, Markttrends, Kundenbedürfnisse und Wettbewerbsverhältnisse mit zunehmender Dynamik.
Naturgemäß fällt es der jüngeren Generation leichter, mit solchen Szenarien umzugehen. Sie ist mit modernen Technologien aufgewachsen, setzt sie völlig selbstverständlich im Alltag ein und ist bereit, sie auch im Unternehmen einzuführen. Ebenso fällt es ihr leichter, sich auf neue, agilere und flexiblere Organisationsformen einzulassen und den hierfür notwendigen Kulturwandel herbeizuführen.
Doch selbst, wenn die junge Generation jetzt das Ruder übernimmt, bleibt eine Problematik weiterhin bestehen: Die digitale Transformation eines Unternehmens erfordert nicht nur das passende „Mindset“, sondern auch Know-how und teils hohe finanzielle Investitionen. Zudem muss die Schlagfertigkeit noch weiter gesteigert werden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Realisierbar ist dies in vielen Branchen nur durch intelligente Zusammenschlüsse.
Konsolidierung steht an
Insbesondere im B2B-Umfeld sind viele Branchen in Deutschland nach wie vor äußerst fragmentiert. Um weiterhin mithalten und die Investments in die Digitalisierung besser stemmen zu können, ist daher Konsolidierung erforderlich. Hinzu kommt, dass einige Branchen stagnieren und weiteres Wachstum nur durch Übernahmen möglich ist. Doch auch im Hinblick auf die technologische Weiterentwicklung und die Erweiterung von Geschäftsmodellen können Zusammenschlüsse äußerst hilfreich sein.
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