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Unternehmensübernahmen Investition lohnt sich

Michael Kollenda, Vorstand der Salutaris Capital Management  in München
Michael Kollenda, Vorstand der Salutaris Capital Management in München
Die Börsen in Deutschland stehen derzeit auf der Sonnenseite der Entwicklung. Nach einem Anstieg von mehr als 20 Prozent im Jahre 2013 suchen Anleger nach neuen Themen und nach speziellen Situationen.

In einem reifen Hausse-Zyklus tritt das Thema Unternehmensübernahmen in den Vordergrund. Dabei spielen Überlegungen zu Branchen, Regionen oder Ländern eine untergeordnete Rolle. Wenn ein Anleger gezielt in Übernahmekandidaten investieren will, muss er sich in ersten Linie fragen, wer kann übernommen werden und warum?

Manche Branchen haben nur ein geringes Wachstum und Unternehmen können dann ihre Marktanteile am einfachsten vergrößern, indem sie Wettbewerber kaufen und damit ihren Marktanteil am schnellsten erhöhen. Ein typisches Beispiel ist die Küchenindustrie in Europa, die stark von Schweden und vor allem Deutschland dominiert wird.

Die Küchenindustrie in Europa

Neben den Riesen Nobia und Ikea aus Schweden sind in Deutschland vor allem Nobilia und die börsennotierte ALNO relevant. Hier erwarten wir in 2014 Übernahmen im nichtbörsennotierten Mittelstand und eine weitere Konsolidierungswelle. ALNO wird nach unserer Überzeugung als Übernehmer auftreten und könnte in einigen Jahren selbst von einer Übernahme betroffen sein.

Weitere Kandidaten gibt es in der Hightech-Industrie. Ein spezielles Beispiel ist die Nanofocus aus Oberhausen/Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen ist seit 2007 börsennotiert und  entwickelt Systeme zur optischen 3D-Oberflächenmesstechnik und steht am Sprung vom Labor zur Produktionsüberwachung.

In der Automobilindustrie werden in den kommenden zwei Jahren neue Motorgenerationen auf den Markt kommen. Oberstes Ziel ist dabei die Verbrauchsreduzierung und die Verringerung der Reibung innerhalb des Motors.

Nanofocus hat dazu Überwachungssysteme entwickelt, die Motorblöcke aus der laufenden Produktion zerstörungsfrei vermessen und damit die Qualität besser gewährleisten können.

Ein Unternehmen wie VW oder BMW kann versuchen, sich diese Technologie exklusiv zu sichern und das Unternehmen zu kaufen, um die Belieferung von Mitbewerbern zu verhindern.
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