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in HochzinsanleihenLesedauer: 5 Minuten

Unterschätzte Anlageklasse Darum sind Reits eine Alternative zu offenen Immobilienfonds

Knapp 60.000 Wohnungen, 800 Büros und 500 Einkaufszentren in 24 Ländern. „Diese breite Streuung erreichen wir mit einem Portfolio aus gera-de mal 20 Reits“, sagt Thomas Körfgen, Geschäftsführer von Savills Investment Management Deutschland. Reit steht für Real Estate Investment Trust. Das sind börsennotierte Unternehmen aus der Immobilienbranche. Die Firmen handeln, vermieten und verpachten, verwalten und finanzieren Immobilien. Sie sind von bestimmten Steuern befreit, in Deutschland etwa von der Körperschafts- und Gewerbesteuer, müssen dafür aber einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre ausschütten. In Deutschland, den USA und Japan sind das 90, in Australien sogar 100 Prozent.

„Immobilienaktien sind die schnellste, einfachste und günstigste Art, in Immobilien zu investieren“, sagt Körfgen. Er beschäftigt sich seit rund zehn Jahren mit den Beton-Scheinen, hat den Reits-Bereich bei SEB Asset Management geleitet, das Savills 2015 übernommen hat. Dort ist er nun als Geschäftsführer für das operative Geschäft und die Entwicklung von Spezialfonds im Bereich der indirekten Immobilienanalyse verantwortlich.

Von allen Immobilienanlagen haben die Beton-Aktien die höchste Liquidität. Und langfristig lässt sich mit ihnen eine höhere Rendite erzielen als mit offenen Immobilienfonds. Allerdings geht das mit deutlich höheren Schwankungen einher. Den größten Fehler, den viele Investoren Körfgen zufolge jedoch machen können, ist es, Reits in die Anlageklasse Aktien einzusortieren und vor allem die schwankenden Kurse im Blick zu haben. „Die Kurse schwanken immer um den inneren Wert und damit um den Wert des Immobilienportfolios.“ Zumindest mittel- und langfristig. Körfgen: „Für uns sind Reits darum nichts anderes als die liquide Form der Top-Immobilie.“

Gemessen am MSCI World Reits Index haben sich globale Immobilienaktien in den vergangenen fünf Jahren mit einem Plus von 109,8 Prozent deutlich besser entwickelt als der MSCI World mit plus 83,2 Prozent (siehe Chart rechts). „Mir kommen die Aktienbewertungen ins-gesamt inzwischen jedoch relativ hoch vor“, sagt Heinz Rehkugler, Professor für Immobilieninvestments an der Steinbeis Hochschule Berlin und Studienleiter an der Deutschen Immobilien Akademie.

Allerdings liefen die Bewertungen der Immobilien dem Markt teilweise kräftig hinterher. Der Vergleich von Börsenwert und Nettoinventarwert, dem Wert der Immobilien nach Abzug der Schulden, sei darum nicht unbedingt aussagekräftig. „Die Attraktivität von Immobilienaktien hängt vor allem an den Renditen der Alternativanlagen”, so Rehkugler. Und die Alternativen wie Staatsanleihen bieten deutlich weniger Prozente.

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