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Aktualisiert am 09.06.2020 - 16:34 Uhrin Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 7 Minuten
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US-Aktien Der US-Bullenmarkt könnte sich 2019 fortsetzen

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Hohe Bewertungen des Technologiesektors haben Berechtigung

Unserer Ansicht nach ist der Aufschlag des Technologiesektors durchaus berechtigt: Technologiefirmen haben in den vergangenen drei Jahren das stärkste Wachstum unter allen Sektoren erzielt und sollten auch in den kommenden Jahren weiter stark wachsen. Darüber hinaus weist der Technologiesektor einige der höchsten Margen und stärksten Bilanzen am Markt auf.

Zudem sollte beachtet werden, dass sich der Technologiesektor während der vergangenen 20 Jahre dramatisch geändert hat. Vergleiche mit der Technologieblase der späten 1990er Jahre sind deshalb nicht legitim. Technologieunternehmen sind heute äußerst rentabel und deutlich geringer verschuldet. Die Umsätze sind weniger konjunktursensibel und stärker auf Software und Dienstleistungen ausgerichtet. Diese können wiederkehrende Umsätze liefern, die sich auch bei einem konjunkturellen Abschwung als stabil erweisen dürften.

Wachstums- und Valueanlagen: Ist der Wendepunkt gekommen?

Seit Ende der Finanzkrise haben sich auf Wachstum ausgerichtete Anlagestile besser entwickelt als Value-Anlagen. Der Markt hat Unternehmen belohnt, die in der Lage sind, in einem von moderatem BIP-Wachstum geprägten Umfeld konstantes Ertrags- und Cashflow-Wachstum zu erzielen.

In den vergangenen Monaten hat sich die Wertentwicklung von Value-Werten verbessert – ein Trend, der mit der Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im ersten Halbjahr 2018 und dem Anstieg der kurzfristigen Zinsen zusammenfällt.

Trotz dieser kurzfristigen Outperformance von Value-Titeln stehen viele herkömmliche, substanzorientierte Branchen unter erheblichem Wettbewerbsdruck. Schneller agierende Wettbewerber oder kapitalkräftige neue Marktteilnehmer machen ihren Einfluss geltend. Mit Blick auf die Investment-Landschaft zeigt sich: Grundlegende Umwälzungen finden immer schneller statt und zahlreiche traditionelle Value-Branchen sind einem rapiden Wandel des Wettbewerbsumfelds ausgesetzt. Ein Großteil dieses Risikos wird durch eine niedrige Bewertungskennzahl alleine nicht erfasst, sodass einige Anleger Gefahr laufen könnten, in eine Falle zu tappen.

Als Beispiel für eine traditionelle Value-Branche, die vor neuen Wettbewerbsherausforderungen steht, ist der Transportsektor zu sehen. Hier prägen günstigere und schnellere Wettbewerber die Art und Weise, wie wir Menschen und Güter befördern, grundlegend neu. Und auch für den Einzelhandel gilt: Die Konkurrenz durch Online-Händler senkt die Preise für Verbraucher und begrenzt dadurch die Preismacht herkömmlicher, stationärer Einzelhändler.

Im Industriesektor beobachten wir Unternehmen, die voll auf digitale Transformation und den Einsatz von Datenanalysen setzen. Robotik und künstliche Intelligenz gehen mit einer Verlagerung langjährig etablierter Kostenvorteile einher.

Die Frage ist nicht, ob sich Value-Werte phasenweise überdurchschnittlich entwickeln – daran besteht kein Zweifel. Stattdessen geht es darum, ob diese Outperformance in einer Welt, in der zahlreiche Branchen immer schnelleren Umwälzungen unterworfen sind, nachhaltig sein kann.

Anleger sollten sich nicht über die jeweiligen Vorzüge von Wachstum und Substanz den Kopf zerbrechen, sondern sich stattdessen auf Nachhaltigkeit und Qualität bei langfristigen Anlagen in einem diversifizierten Portfolio konzentrieren.

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