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  • Warum Anleger jetzt nicht aus US-Aktien aussteigen sollten

Von in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Wolkenkratzer in New York, im Hintergrund US-Flagge
Nach dem Höhenflug bei US-Aktien kam der Einbruch | Foto: midjourney

Wer hätte das gedacht? Vor wenigen Monaten noch zeigten sich die US-Aktienmärkte sehr stark. Jetzt stecken sie in einer atemberaubenden Korrektur. Manche Anleger befürchten nun, dass der Markt noch tiefer fallen könnte, und denken nervös über einen Verkauf ihrer Aktien nach. Dabei dürfte jetzt gerade einer der schlechtesten Zeitpunkte sein – aus drei Gründen.

Zunächst einmal: Korrekturen am Aktienmarkt sind normal. Sie gehören zu einem Aufwärtstrend, wie er 2023 begonnen hat, einfach dazu. Gründe für eine solche Verschnaufpause gibt es nach über zwei Jahren einige. Das können für den Markt überraschende Informationen sein – etwa wie US-Präsident Trump seine Zollpolitik gestalten wird. Oder die Marktteilnehmer schätzen bekannte Tatsachen neu ein, zum Beispiel die hohen Bewertungen von Tech-Aktien. Oder es ist ein Mix aus beidem.

 

Fakt ist auch: Alle Korrekturen, die es bislang gab, waren irgendwann vorbei. Danach dauert es meist wenige Monate, bis die Aktienindizes neue Höchststände erreichten. Wer daher jetzt aus Angst verkauft oder weil er glaubt, es besser zu wissen als andere, dürfte es vermutlich bereuen. Aus unserer Sicht spricht einiges dafür, dass die tonangebenden US-Indizes bald besser laufen könnten, als viele derzeit erwarten.

Grund 1: TV-Sendungen als der Top-Kontraindikator

Immer wenn es an der Börse rumpelt, ist das für Finanzjournalisten ein gefundenes Fressen – vor allem in den USA. Kein Wunder, denn die Amerikaner investieren einen großen Teil ihres Ersparten an den Kapitalmärkten. So bringt etwa CNBC Sendungen wie „Markets in turmoil“ (Aufruhr an den Finanzmärkten), weil sie sich davon hohe Einschaltquoten versprechen.

Der Clou: Nach über 100 solcher Sendungen (!) stand der US-Aktienmarkt zwölf Monate später jedes Mal höher – im Schnitt um 40 Prozent! Diese Trefferquote lag also bei fantastischen 100 Prozent – einen lukrativeren Kontra-Indikator kann man sich kaum wünschen! Aktuell ist bei CNBC sehr oft vom „Aufruhr an den Märkten“ die Rede. Das macht Hoffnung.

 

Grund 2: Extrem negative Privatanleger sind ein Hoffnungszeichen

Ein weiteres Indiz, das für höhere Kurse in näherer Zukunft sprechen könnte, ist die sehr negative Haltung der Privatanleger. Sage und schreibe 60 Prozent der Investoren erwarten derzeit weiter fallende Kurse – das sind doppelt so viele wie gewöhnlich, so die „American Association of Individual Investors“ (AAII). Die negative Einstellung zum Markt hat damit einen Wert erreicht, der drei Standard-Abweichungen oberhalb des Durchschnitts liegt. Die Konsequenz der AAII-Forschung: Jedes Mal, wenn der Pessimismus dieses Niveau erreicht hatte, legte der S&P 500-Index in den nächsten sechs bis zwölf Monaten deutlich zu – und zwar im Durchschnitt um 26 bzw. um 35 Prozent.

Grund 3: Angst-Level ist objektiv hoch, Trendumkehr möglich

Der Fernsehsender CNN eruiert mit seinem sogenannten Fear and Greed-Index (Angst und Gier) die Lage mit sieben objektiven Kriterien und nicht mit Einschätzungen wie AAII. Zu diesen Kriterien gehören das Momentum wichtiger Indizes, die Zahl neuer 52-Wochen-Hochs/Tiefs einzelner Aktien oder die Nachfrage nach sicheren Anleihen. Aktuell bewegt sich das Barometer mit einem Wert von lediglich 22 im Bereich der extremen Angst. Ein solcher Wert ist zwar kein Garant für eine unmittelbare Umkehr. Doch in einigen Monaten könnten wir womöglich rückblickend feststellen, dass die US-Aktienmärkte im Frühjahr 2025 das Tief der Korrektur hinter sich gelassen haben.

Über den Autor:

David Bienbeck ist Vorstand und Portfoliomanager bei der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung in Köln.

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