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US-Aktien könnten aufholen

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Lichtblicke an entscheidenden Stellen

Die USA sind aber nicht nur bei der Gesundung ihrer Bilanzen weitergekommen. Auch in anderen Bereichen sind Fortschritte erkennbar. Die Hauspreise scheinen  sich zu stabilisieren. Die amerikanische Automobilindustrie hat sich regeneriert.

Die Liquidität, die die amerikanische Notenbank schafft, bleibt – anders als in Europa – nicht im Bankensystem hängen, sondern kommt unmittelbar in der Realwirtschaft an. Die Geldmengenaggregate, die in Europa mehr oder weniger stagnieren, gehen in den USA wieder kräftig in die Höhe.  

All das deutet darauf hin, dass die gute Entwicklung der vergangenen Monate nicht nur ein Ausreißer ist.

Natürlich wachsen auch in Amerika die Bäume nicht in den Himmel. Der Abbau der privaten Verschuldung ist noch nicht abgeschlossen. Er wird nach der Schätzung von McKinsey noch circa zwei Jahre dauern.

Die öffentlichen Schulden sind nach wie vor hoch. Ihre Reduzierung ist noch gar nicht in Angriff genommen worden. Der private Konsum wird nicht mehr so dynamisch wachsen, weil die früheren Impulse vom Häusermarkt fehlen. Das Land wird von der zu erwartenden Abschwächung in China und vom Fortgang der Eurokrise betroffen sein.

Es ist Wahlkampf. In solchen Zeiten geben die öffentlichen Haushalte zwar mehr aus. Es herrscht aber viel Unsicherheit über den langfristigen Fortgang des Landes.   

Für den Anleger  

Drei Schlussfolgerungen. Erstens: Die überraschend schnelle Gesundung der amerikanischen Wirtschaft wird sich am amerikanischen Aktienmarkt auswirken. Die Tatsache, dass die US-Märkte im bisherigen Verlauf des Jahres schlechter als andere gelaufen sind, steht dem nicht entgegen. Es hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass die Entwicklung in Europa, Japan und den Schwellenländern im vergangenen Jahr so viel schlechter war, dass sich hier Aufholpotenzial aufgebaut hatte.

Zweitens: Gehen Sie nicht davon aus, dass die USA in diesem Jahr in eine größere Staatsschuldenkrise wie die Europäer hineinlaufen. Es ist auf dem alten Kontinent zuletzt immer beliebter geworden, zur Ablenkung von den eigenen Problemen auf die finanzpolitischen Schwierigkeiten der USA zu verweisen (auch ich habe das getan). Wenn in den USA die private Verschuldung zurückgeht und die Wirtschaft wächst, lässt sich dort auch ein höheres öffentliches Defizit verkraften.

Drittens: Der Euro wird sich unter diesen Umständen nicht so schnell erholen.  

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