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Räumliche Darstellung von Molekülen
Räumliche Darstellung von Molekülen: Die Übersetzung von Erkenntnissen aus der Genomsequenzierung in neue Medikamente dürfte den Weg für einige der bedeutendsten medizinischen Durchbrüche ebnen. | Foto: Imago Images / VectorFusionArt
Vincent Nichols

US-Präsident Donald Trumps Volten in der Zollpolitik haben die Instabilität und Volatilität an den Aktienmärkten erheblich verstärkt. Zölle mit einem durchschnittlichen Satz von über 20 Prozent wurden zuletzt vor über 100 Jahren während der Weltwirtschaftskrise erreicht. Die Auswirkungen auf die Unternehmensaktivitäten und die Verbraucherstimmung sind kaum zu überschätzen und wahrscheinlich noch nicht vollständig in den Aktienmärkten eingepreist. Sollten jedoch Verhandlungen zu einer ausgewogeneren Handelspolitik führen, könnte sich die bisherige Marktreaktion als übertrieben erweisen und es gäbe eine rasche Korrektur nach oben. Die kurzfristige Entwicklung der US-Wirtschaft und der globalen Märkte hängt stark vom weiteren Verlauf des Handelskriegs ab.

Small Caps: Anleger am Scheideweg

Mitte April gaben die Kurse von Nebenwerten deutlich nach – ein Muster, das man so auch aus früheren Phasen wirtschaftlicher Abschwächung kennt, insbesondere aus Zeiten leichterer Rezessionen. Wenn es in den kommenden Quartalen bei einer moderaten Konjunkturabkühlung bleibt, dürften sich die Kurse erholen. Fällt die Konjunktur dagegen schwächer aus oder rutscht die Wirtschaft sogar in eine Rezession, ist mit weiteren Kursverlusten an den Märkten zu rechnen. Im letzteren Fall hätte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) mit Leitzinsen von deutlich über 4 Prozent zwar noch viel Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik. Allerdings befürchten Anleger, dass der potenzielle Preisdruck durch die Zölle ihre Handlungsfähigkeit einschränken könnte.

Dennoch preisen die Terminmärkte bis zum Jahresende vier Zinssenkungen ein, und die impliziten Inflationserwartungen (gemessen an den 1-Jahres-Breakeven-Inflationsraten) sind seit ihrem Höchststand Ende Februar um mehr als einen Prozentpunkt auf nunmehr 3,05 Prozent zurückgegangen: Die Sorgen um einen Konjunkturrückgang am Markt scheinen allmählich größer zu werden als die Inflationsängste.

 

Langfristige Wachstumstreiber für US-Nebenwerte bleiben bestehen

Mittelfristig – oder auch kurzfristig, falls die Zollverhandlungen besser verlaufen als befürchtet – dürften die langfristigen Wachstumstreiber für US-Small Caps bestehen bleiben. Die politischen Kursänderungen der US-Regierung könnten dazu führen, dass

  • die Zinsen schneller sinken,
  • sich die Konjunktur stärker auf die Binnenwirtschaft verlagert,
  • sich der Bewertungsabschlag zwischen großen und kleinen Unternehmen ausweitet, und
  • sich die Gewinne dramatisch erholen.

Allein niedrigere Zinsen dürften schon dazu beitragen, das stagnierende Kreditwachstum zu fördern, die Zinslast des Landes zu verringern und gleichzeitig die Zinsaufwendungen, insbesondere für kleinere Unternehmen, zu senken. Zudem dürften sie die bereits gedämpfte Aktivität bei Fusionen und Übernahmen (M&A) wieder beleben.

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA hat sich in den vergangenen zwei Jahren als widerstandsfähiger erwiesen als erwartet, was vor allem auf die robuste Verbrauchernachfrage, den gesunden Arbeitsmarkt und das reale Lohnwachstum zurückzuführen ist. Dennoch hatten sich viele Aspekte der konjunkturellen Dynamik über die Jahre abgeschwächt. Die aktuelle Konjunkturabkühlung könnte den Tiefpunkt eines langen Abschwungszyklus markieren – und schafft die Voraussetzungen für eine Erholung, auf die sich Anleger oft schon mehrere Monate im Voraus einstellen. Dann stünde die mit Spannung erwartete Ausweitung des Gewinnwachstums und der Marktperformance endlich bevor.

Weiterhin vielversprechend: US-Gesundheits- und Biotechsektor

Im Gesundheitssektor gibt es nach wie vor eine Fülle von Innovationen, besonders nach den Fortschritten im Bereich der Gensequenzierung in den letzten Jahren. Die Übersetzung von Erkenntnissen aus der Genomsequenzierung in neue Medikamente dürfte den Weg für einige der bedeutendsten medizinischen Durchbrüche ebnen. Antikörper lassen sich inzwischen gezielt mit chemotherapeutischen Wirkstoffen kombinieren.

Hinzu kommt die Möglichkeit, das Immunsystem zu nutzen: Man entnimmt T-Zellen aus dem Körper und verändert sie so, dass sie Krebszellen angreifen. Anschließend werden sie wieder in den Körper zurückgeführt. Neue Chancen entstehen außerdem durch Fortschritte in der Gentherapie und den Genbearbeitungstechniken sowie durch die Möglichkeit, auf RNA-Ebene in die Bildung jener Proteine einzugreifen, die aufgrund genetischer Informationen im Körper der Patienten produziert werden. Das Potenzial für die Nutzung der Next-Generation-Sequenzierung und deren Umsetzung in neue Medikamente in den nächsten zehn Jahren ist nach wie vor enorm.

Viele aktive Manager von US-Small-Cap-Fonds meiden Biotech-Unternehmen in der Frühphase – nicht zuletzt wegen ihrer Komplexität und der extremen Ausschläge in der Wertentwicklung. Doch mit der richtigen Auswahl birgt dieses Segment ein enormes Potenzial. Zudem ziehen die Übernahmeaktivitäten im Gesundheitssektor wieder an. Große Pharmaunternehmen verfügen derzeit über erhebliche finanzielle Mittel, stehen jedoch vor dem Auslaufen wichtiger Patente. Um ihre Produktpipeline zu stärken und künftige Umsatzeinbußen abzufedern, greifen sie verstärkt zu Übernahmen – häufig verbunden mit attraktiven Prämien für die Zielunternehmen.

Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank, die positive Stimmung in den Chefetagen und die robuste Verfassung der Wirtschaft könnten den aktuellen Aufwärtstrend zusätzlich befeuern. Besonders Small Caps dürften davon profitieren: Ihre Bewertungen bleiben dadurch attraktiv – und sie rücken verstärkt ins Visier potenzieller Käufer, was Übernahmen mit hohen Aufschlägen wahrscheinlicher macht.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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