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Themen-Experte Aus Tradition die Zukunft im Blick

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Die USA vor dem Wandel Trumps Rückkehr: Wachstumsschub oder Inflationsfalle?

Von in Aus Tradition die Zukunft im BlickLesedauer: 7 Minuten
Rockefeller Plaza in New York
Rockefeller Plaza in New York: Der Isolationismus der USA dürfte zu einem Anstieg der Inflation führen. | Foto: Imago Images / SOPA Images

Donald Trump wurde während des Wahlkampfs oft in einem sehr negativen Licht dargestellt. Das hat viele Ängste geschürt. Wenn Trump jedoch eine Bedrohung darstellt, dann hauptsächlich in Bezug auf die Wirtschaft. Anstatt uns auf seine empörenden Äußerungen und sein Verhalten zu konzentrieren, sollten wir uns lieber an seinen pragmatischen wirtschaftlichen Ansatz während seiner ersten Amtszeit und an seinen aktuellen Vorstoß, die US-Regierung effizienter zu machen, erinnern. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Die fast triumphale Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat Umfrageinstitute sehr überrascht, nicht aber die Buchmacher. Mit dem Wiedereinzug in Washington werden bereits groß angelegte Veränderungen verbunden, die sich auf Wirtschaft, Geopolitik und Gesellschaft auswirken werden. Der zukünftige US-Präsident hat schon vor seinem Amtsantritt einen großen Teil seiner Staatssekretäre benannt, die generell die harte Linie des Trumpismus unterstützen. Nachdem die Republikaner auch die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus gewonnen haben, verfügt der künftige Präsident über großen Handlungsspielraum bei der Umsetzung seines Programms, dessen wirtschaftliche Auswirkungen nicht unerheblich sein dürften.

Was Trumps Rückkehr für die Wirtschaft bedeutet

Wirtschaftlich betrachtet beruht Trumps Wahl auf einem Missverständnis. Zum einen haben die Demokraten die Wahl aufgrund der Inflation und der Wahrnehmung verloren, dass sich der Lebensstandard der Amerikaner verschlechtert hat. Die Inflation war jedoch ein weltweites Problem, das in den USA durch Lohnerhöhungen für Privathaushalte besser abgefedert wurde als in anderen Teilen der Welt.  Zum anderen dürfte die Wirtschaftspolitik von Trump künftig für Inflation sorgen. Denn das Wirtschaftsprogramm ruht auf fünf Säulen, die zuerst zu mehr Wachstum und Preissteigerungen führen dürften.

 

Die Beschränkung der Migration ist schnell umsetzbar und wird rasch zu einem Anstieg der Löhne führen, den die gesamte Wirtschaft zu spüren bekommen wird. Die Absenkung der Steuern vor allem für Unternehmen und die umfangreichen Deregulierungsmaßnahmen werden die Stimmung der Unternehmenschefs und der Privathaushalte deutlich aufhellen. Diese optimistischere Stimmung ist bereits spürbar und dürfte Investitionen und Konsum ankurbeln. Auch die Erhöhung von Zöllen wird die Preise nach oben treiben, da Einfuhren teurer werden und für heimische Erzeuger weniger Anreiz besteht, die niedrigsten Preise anzubieten. Die geplante Verschlankung des Behördenapparats könnte den US-Wirtschaftsbetrieb effizienter machen und die Kosten deutlich senken. Vielleicht ist es allerdings etwas zu optimistisch, rasch große Effekte zu erwarten, selbst wenn Elon Musk sich der Sache annimmt. Trump geht in seiner Theorie davon aus, dass mit den Zöllen die Steuersenkungen finanziert werden und so eine zusätzliche Belastung der Staatskasse und weiterer Finanzierungsbedarf vermieden wird. Doch die tatsächliche oder als Verhandlungstaktik eingesetzte Erhöhung der Zölle wird erst nach den Steuersenkungen oder gar nicht kommen.

Daher darf man mit recht großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Wirtschaftspolitik von Trump zunächst zu mehr Wachstum, einem Anstieg der Inflation und einer Verschlechterung der öffentlichen Haushaltslage führen wird.

In geopolitischer Hinsicht ist amerikanischer Isolationismus für Trump durchaus verlockend. Denn dieser Isolationismus hat zu einer besonders friedlichen ersten Amtszeit geführt: Beschluss zum militärischen Rückzug aus Afghanistan, kein neuer Konflikt (nur ein erfolgreicher präziser Angriff gegen den IS), Bemühungen um Frieden mit Nordkorea. Der Isolationismus von Trump ist im Übrigen insofern besonders, als sich Amerika unter Trump nicht weigert, seine Verbündeten zu verteidigen, sondern von ihnen fordert, dass sie sich an den Kosten für den durch die USA gewährten militärischen Schutz beteiligen. Diese Absicht wird regelmäßig geäußert, und ihre Umsetzung wird genau wie die Zölle gestatten, die Ungleichgewichte für Amerika durch eine neue Pax Americana zu finanzieren, bei der ein stärkerer Akzent auf dem Handel liegt als zuvor.

Aus eher konjunktureller Sicht ist damit zu rechnen, dass Trump versuchen wird, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden. Israel könnte er dagegen bedingungsloser unterstützen als Biden, insbesondere wenn es zu einem offeneren Konflikt mit dem Iran kommt. Im ersten Fall würden die Energiepreise langsam sinken, wovon Europa profitieren würde, während sie im zweiten plötzlich sehr kräftig steigen könnten.

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