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US-Firmenanleihen Robuste Entschuldungspläne verheißen Anleihe-Chancen

Damien McCann, Portfoliomanager für festverzinsliche Wertpapiere

Inmitten des anhaltenden Niedrigzinsniveaus suchen Anleger weiterhin nach neuen Renditequellen. Hier stoßen US-Unternehmensanleihen auf steigendes Interesse. Anleihe-Investoren fragen sich aber auch vermehrt, wie sie mit den engen Credit Spreads bei US-Unternehmensanleihen umgehen sollen. Fünf Wege:

Weg 1: Anleihe-Investoren sollten sich leicht defensiv positionieren

Die Wirtschaftsdaten in den USA bleiben weiterhin schwach. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich mittelfristig nicht auf das Niveau von vor einem Jahr hochbewegen. Die jüngste Abschwächung scheint eher auf einen Rückgang im aktuellen Konjunkturzyklus hinzudeuten. Der Beginn einer Rezession ist eher unwahrscheinlich.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bleibt entsprechend zurückhaltend, wie die bisherigen drei Zinssenkungen im Jahr 2019 veranschaulichen. Beim Aufbau von Credit-Portfolios dürften jetzt Anlagen besonders erfolgreich sein, die eine leicht defensive Positionierung einnehmen.

Weg 2: Anleihe-Investoren sollten ihre Portfolios aufwerten

Credit-Portfolios ermöglichen es, Überschussrenditen oder Alpha zu erzielen. Anleger sollten sich einen Überblick über die Richtung der Spreads von Unternehmensanleihen verschaffen, um auf Basis einer fundierten Einschätzung aggressiver oder weniger aggressiv als der Marktbenchmark zu handeln. Dieser Hebel kann aber auch zu erheblichen Einbrüchen führen, wenn sich die Credit Spreads nicht mit der Einschätzung decken.

Anleger sollten genau diejenigen Unternehmensanleihen auswählen, die über ihre eigenen, eigenwilligen Treiber verfügen: Der Kurs entwickelt sich entsprechend der unternehmensspezifischen Faktoren. Das makroökonomische Umfeld allein ist nicht entscheidend.

Weg 3: Spezifische Chancen auf dem Anleihenmarkt ausmachen

Die Verschuldung und der Verschuldungsgrad von Unternehmen haben seit 2008 stetig zugenommen. In vielen Fällen sind die Kreditvereinbarungen weniger streng. In einigen Marktsegmenten mehren sich sogar Anzeichen von Stress. Zudem haben die Bedenken gegenüber dem Anstieg von BBB-Anleihen auf 2,9 Billionen US-Dollar stark zugenommen: Das Niveau entspricht jetzt dem vierfachen Wert von 2008.

Anleihe-Investoren sollten dennoch nicht den gesamten Markt über einen Kamm scheren. Stattdessen sollten sie spezifische Chancen ausmachen – etwa Unternehmen mit glaubwürdigen Entschuldungsplänen und soliden langfristigen Strategien.

So verändert der Schuldenappetit das Kreditprofil von US-Unternehmen

Ein Teil des Anstiegs beim Verschuldungsgrad lässt sich auf Unternehmen mit nichtzyklischen Cashflows zurückführen. Um strategisch notwendige Übernahmen zu finanzieren, haben die Firmen Kredite aufgenommen. Derweil lässt das Tempo nach, mit dem Unternehmen neue Schulden aufnehmen.