US-Fiskalklippe: Ein fauler Kompromiss
Guido vom Schemm
Der Jahresstart an den Aktienmärkten ist dank eines Konsens‘ zwischen den Republikanern und Demokraten gelungen. Rettung in letzter Sekunde - spannender hätte selbst ein Westernklassiker wie „High Noon“ nicht sein können. Bei genauer Betrachtung ist der Kompromiss in den USA aber ein fauler. Die Politiker in den USA konnten de facto keine finale Entscheidung herbeiführen. Dies könnte die Kapitalmärkte vorerst bremsen.
Formal stürzten die USA zwar von der selbstgesteckten Fiskalklippe, aber ohne Konsequenzen – zumindest vorerst. Das eigentliche Maßnahmenbündel aus Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen hätte die USA bis zu 4 Prozent des BIPs kosten können. Stattdessen verlängerte man nun beispielsweise die Zuschüsse für Langzeitarbeitslose für ein weiteres Jahr. Außerdem wurden geplante Ausgabenkürzungen in Höhe von 109 Milliarden Dollar zur Reduktion des Haushaltsdefizits um weitere zwei Monate verschoben. US-Finanzminister Timothy Geithner muss zusätzlich aufgrund der Überschreitung der Schuldengrenze Haushaltsumschichtungen vornehmen, damit die USA zumindest zwei Monate noch zahlungsfähig bleiben. Nach der Fiskalklippe ist also vor der Fiskalklippe.
Die Kapitalmärkte, insbesondere US-Titel, hängen am Tropf der Politik und könnten bis zum finalen Show down in eine Schockstarre verfallen. Hoffnungsvoll stimmt Obamas Unterstützung in der Bevölkerung, die einen zweiten Sturz von der Fiskalklippe den Republikanern zuschreiben würde. Umfragen zeigen aber auch, dass die Mehrheit der US- Bürger gegen eine Anhebung der Schuldenobergrenze ist, welches die Republikaner als gewichtiges Argument für sich zu nutzen wissen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die nächste Konsolidierungs- und Schuldenobergrenzendebatten daher an Schärfe gewinnen.
Es bleibt zu befürchten, dass demnächst erneut ein fauler Kompromiss ansteht und somit die Schuldenobergrenze angehoben wird, so dass das Haushaltsdefizit weiterhin hoch bleibt. Darunter könnte die Kreditwürdigkeit Amerikas weiter leiden, indem Ratingagenturen mögliche Herabstufungen vornehmen und ausländische Investoren andere Häfen ansteuern würden.
Insgesamt wären die Konsequenzen eines faulen Kompromisses nicht zwingend nur negativ. Einerseits würden ausländische Investoren aufgrund eines vermeintlich schwächeren US- Dollars Devisenkursverluste erleiden. Hinzu kämen mögliche Kursverluste vor allem länger laufenden US-Staatstiteln. Anderseits könnten Aktientitel, vor allem konsumnahe US- Unternehmen, aber deutlich Fahrt aufnehmen und neue Jahreshochs im S&P 500 markieren. Die USA wird ihren „muddling through“-Modus so schnell nicht verlassen können. Anleger sollten sich also für das wahrscheinlichere Szenario wappnen, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Denn: Einmal mehr könnten vermeintlich sichere Investments die Anlegerperformance eintrüben.
Die drei Quantative Easing-Programme der FED als Unterstützungsmaßnahmen werden wahrscheinlich in den kommenden Monaten nicht durch waghalsige US-Politiker zunichte gemacht. Eine echte Lösung ist allerdings nur in Trippelschritten zu erwarten.
Formal stürzten die USA zwar von der selbstgesteckten Fiskalklippe, aber ohne Konsequenzen – zumindest vorerst. Das eigentliche Maßnahmenbündel aus Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen hätte die USA bis zu 4 Prozent des BIPs kosten können. Stattdessen verlängerte man nun beispielsweise die Zuschüsse für Langzeitarbeitslose für ein weiteres Jahr. Außerdem wurden geplante Ausgabenkürzungen in Höhe von 109 Milliarden Dollar zur Reduktion des Haushaltsdefizits um weitere zwei Monate verschoben. US-Finanzminister Timothy Geithner muss zusätzlich aufgrund der Überschreitung der Schuldengrenze Haushaltsumschichtungen vornehmen, damit die USA zumindest zwei Monate noch zahlungsfähig bleiben. Nach der Fiskalklippe ist also vor der Fiskalklippe.
Die Kapitalmärkte, insbesondere US-Titel, hängen am Tropf der Politik und könnten bis zum finalen Show down in eine Schockstarre verfallen. Hoffnungsvoll stimmt Obamas Unterstützung in der Bevölkerung, die einen zweiten Sturz von der Fiskalklippe den Republikanern zuschreiben würde. Umfragen zeigen aber auch, dass die Mehrheit der US- Bürger gegen eine Anhebung der Schuldenobergrenze ist, welches die Republikaner als gewichtiges Argument für sich zu nutzen wissen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die nächste Konsolidierungs- und Schuldenobergrenzendebatten daher an Schärfe gewinnen.
Es bleibt zu befürchten, dass demnächst erneut ein fauler Kompromiss ansteht und somit die Schuldenobergrenze angehoben wird, so dass das Haushaltsdefizit weiterhin hoch bleibt. Darunter könnte die Kreditwürdigkeit Amerikas weiter leiden, indem Ratingagenturen mögliche Herabstufungen vornehmen und ausländische Investoren andere Häfen ansteuern würden.
Insgesamt wären die Konsequenzen eines faulen Kompromisses nicht zwingend nur negativ. Einerseits würden ausländische Investoren aufgrund eines vermeintlich schwächeren US- Dollars Devisenkursverluste erleiden. Hinzu kämen mögliche Kursverluste vor allem länger laufenden US-Staatstiteln. Anderseits könnten Aktientitel, vor allem konsumnahe US- Unternehmen, aber deutlich Fahrt aufnehmen und neue Jahreshochs im S&P 500 markieren. Die USA wird ihren „muddling through“-Modus so schnell nicht verlassen können. Anleger sollten sich also für das wahrscheinlichere Szenario wappnen, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Denn: Einmal mehr könnten vermeintlich sichere Investments die Anlegerperformance eintrüben.
Die drei Quantative Easing-Programme der FED als Unterstützungsmaßnahmen werden wahrscheinlich in den kommenden Monaten nicht durch waghalsige US-Politiker zunichte gemacht. Eine echte Lösung ist allerdings nur in Trippelschritten zu erwarten.
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