US-Großbank sendet Signal Krypto kommt im Mainstream an
Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren einen steilen Auf- und danach heftigen Abstieg hingelegt. Die Unken riefen schon den Tod von Bitcoin & Co. aus und bezweifelten, dass sich Banken auf die neue Technologie einlassen müssten. Das starke Engagement einer der größten Banken der Welt zeigt aber, dass das Thema gerade erst am Anfang steht. Wir werden in den kommenden Jahren eine starke Hinwendung zu Blockchain-Anwendungen sehen.
Die Verlautbarung von J.P. Morgan hat dabei zwei Folgerungen: Sie zeigt, dass auch eine Großbank lernfähig ist, wenn es um bessere Lösungen für Kunden und die Bank geht. Zum anderen bedeutet das aber auch, dass niemand mehr auf irgendwelche Bitcoin-ETF warten muss um zu beweisen, dass Krypto-Anwendungen im Mainstream angekommen sind. Lernfähig, weil J.P. Morgan-Chef James L. Dimon lange als einer der stärksten Kritiker der Kryptowährungen galt. Es ist gut zu sehen, dass die Fakten auch die größten Kritiker irgendwann überzeugen.
Bessere Lösungen für Kunden und Bank heißt in diesem Fall: schneller und günstiger in der Abwicklung – und genauso sicher. Wäre das nicht der Fall, würde eine Großbank nie auch nur überlegen, ein solches System ihren besten Kunden, nämlich den institutionellen, anzubieten. Schneller und günstiger sind Blockchain-basierte Systeme allemal und auch leistungsfähig genug, um viele Transaktionen gleichzeitig abzuwickeln. Dass J.P. Morgan einen eigenen Coin herausbringt, ist eine Überraschung – aber eine schöne, denn sie zeigt, dass sich hier die frühen Währungen wie Bitcoin oder Ether genau wie die Stablecoins wie etwa Tether offensichtlich so gut geschlagen haben, dass ihr Weg als der richtige angesehen wird.
Für das gesamte Krypto-Universum ist der offene Eintritt eines der großen Spieler in den Markt ein Ritterschlag. Jetzt ist es an der Regulierung und an neuen Anbietern, weitere Rahmenbedingungen für einen geordneten und sicheren Handel mit den Coins zu schaffen. Denn das Tor zum Massengeschäft mit den Digital Assets steht jetzt sehr weit offen.
Damit sind wir wieder bei den Früheinsteigern. Natürlich ist der Eintritt in einen vollständig neuen Markt ein Risiko. Das Risiko hat sich für all diejenigen bezahlt gemacht, die etwa einen Bitcoin noch für einen Dollar oder selbst für 1.000 Dollar pro Stück gekauft haben. Wer später einsteigt, kann auch verlieren. Wer etwa bei 17.000 Dollar Bitcoin kaufte, hat heute nur ein großes Minus. Ob das so bleibt? Wenn die institutionellen Häuser einsteigen, entsteht Nachfrage. Systeme wie Bitcoin, Ethereum oder andere sind etabliert und können die Nachfrage bedienen.
Das spricht dafür, dass hier ein neuer Schub in den Markt kommen wird. Institutionelle steigen ein, wenn es günstig ist. Den Tiefstpreis aber finden auch sie nicht, weshalb es durchaus noch weitere Rücksetzer geben kann. Wichtig ist nur, dass offenbar das Vertrauen so weit in den Markt zurückkehrt, dass neuer Schub erzeugt wird. Und danach sieht es derzeit allemal aus.