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US-Historiker „Nur so ist man als Anleger für ein Comeback der Inflation gewappnet“

Der US-Ökonom und Zentralbankhistoriker Allan Meltzer hat das erneute Aufschieben der Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank angegriffen: Die Federal Reserve habe sich zum „Büttel der Politik“ gemacht, finanziere den Staat und enteigne die Sparer, kritisiert Meltzer in einem Interview mit der „Welt“.

Der 87-jährige Meltzer hat das Handeln der US-Notenbank seit ihrer Einrichtung im Jahr 1913 erforscht. Der heutigen Institution unter Notenbankpräsidentin Janet Yellen stellt er ein schlechtes Zeugnis aus:

Die großen Geldmengen, die die Fed seit der Finanzkrise 2008 generiert hat, könnten dem Land noch zum Verhängnis werden, befürchtet Meltzer: 2,5 Billionen Dollar seien ins System geflossen, die Banken hätten das Geld allerdings nicht in die Wirtschaft gebracht, sondern auf Konten der US-Notenbank geparkt. Daher sei die Inflation bislang niedrig geblieben.

Trotzdem steht nach Ansicht des Experten eine starke Geldentwertung bevor: Wenn die Banken das Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf einbrächten, drohe ein rasanter Wertverlust. Das Problem würde unterschätzt werden: „Ich beobachte das Finanzsystem schon so lange und kann gar nicht sagen, wie oft schon der angebliche Tod der Inflation ausgerufen wurde. Das hat sich bisher noch jedes Mal als falsch herausgestellt“, so Meltzer.

Meltzers Rezept gegen Inflation

Von langlaufende US-Anleihen rät Meltzer aufgrund der von ihm prophezeiten US-Inflation derzeit ab. Um sich selbst vor Geldentwertung zu schützen, habe er in inflationsindexierte Dollar-Anleihen investiert, verriet Meltzer im Interview.

Inflationsindexierte Anleihen berücksichtigen den Geldwertverlust. Die Zinsen werden durch Vergleich mit einem Verbraucherpreisindex jeweils an die aktuelle Preisentwicklung angepasst. Auch der Rückzahlungswert dieser Anleiheart kann dementsprechend schwanken.  

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