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Kehrtwende am US-Immobilienmarkt Gehen die Zinsen schon bald wieder zurück?

Baustelle am Ground Zero in New York
Baustelle am Ground Zero in New York: Die Mietpreise reagieren in der Regel erst mit zwei bis drei Quartalen Verspätung auf Entwicklungen bei den Immobilienpreisen. | Foto: Imago Images / imagebroker
Frédéric Leroux, Carmignac

Die US-Notenbank (Fed) hat die Zinsen seit Februar von 0 auf 3,25 Prozent angehoben. Die ersten Folgen der harten Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung zeigen sich jetzt. „Der US-Immobilienmarkt kehrt sich mit einer selten beobachteten Heftigkeit um“, erklärt Carmignac-Fondsmanager und Head of Cross Asset Frédéric Leroux. „Allerdings betrifft dieser Einbruch die Preise von Wohnimmobilien und nicht die Höhe der Mieten, die die wichtigste Komponente des Verbraucherpreisindex darstellen. Zu einer Verlangsamung der Preisanstiege wird es deshalb nicht von heute auf morgen kommen.“

Das ist darauf zurückzuführen, dass die Mietpreise auf Entwicklungen bei den Immobilienpreisen üblicherweise mit zwei bis drei Quartalen Verspätung reagieren. Und wenn der Kauf einer Wohnimmobilie aufgrund zu hoher Preise oder Zinsen unerschwinglich wird, bleibt als Alternative zum Kauf nur die Miete. Folglich steigen die Mietpreise.

Konjunkturabschwung ist sicher

Hinzu kommen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt, die die Inflation zusätzlich befeuern. „Der Arbeitsmarkt ist in den USA noch überaus dynamisch“, erläutert Leroux. „In den vergangenen Wochen ging die Anzahl der Stellenangebote zwar deutlich zurück, aber das sind nur die ersten Anzeichen einer Abschwächung. Der Wandel ist derzeit noch zu schwach, um für eine spürbare Beruhigung bei den Löhnen zu sorgen.“ So legten diese im Vergleich zum Vorjahr im vergangenen Monat noch um rund 7 Prozent zu.

 

Leroux ist sich sicher, dass eine wirtschaftliche Rezession der Preis für den Sieg der Fed über die Inflation sein wird. Diese werde den Umschwung auf dem Arbeitsmarkt bestätigen sowie die Nachfrage und Produktion belasten. „Da ein Konjunkturabschwung nun gewiss ist, dürfte die Notenbank ihren geldpolitischen Straffungskurs sehr bald zurückfahren“, prognostiziert der Fondsmanager.

Inflation wird hoch bleiben

Ein Moment, auf den immer mehr Marktteilnehmer warten. Der durch die wirtschaftliche Verlangsamung ausgelöste Zinsrückgang wird als guter Ausgangspunkt betrachtet, um erneut in Anleihen und Unternehmen zu investieren, die am ehesten von einer Stabilisierung der Zinsen profitieren können.

Leroux warnt jedoch vor zu großen Erwartungen: „Die strukturellen inflationären Kräfte demografischer, geschäftlicher, soziologischer oder auch energetischer Natur bleiben weiter am Werk. Sie dürften die nachhaltige Rückkehr zu der von den Zentralbanken der Industrieländer erhofften Inflationsrate von unter 2 Prozent mehrere Jahre lang verhindern.“

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