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US-Midstream-Sektor „Darum ist US-Energie-Infrastruktur gerade jetzt eine gute Anlagegelegenheit“

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Warum ist das Ihrer Meinung nach eine gute Anlagegelegenheit?

Kessens: Es gibt für Anleger zwei wichtige Faktoren. Zum einen sind da die intrinsischen Merkmale von Pipelines: Sie sind langlebig, bieten wiederkehrende Einnahmen, transportieren Güter des täglichen Bedarfs. Ihre Betreiber haben hohe Markteintrittsbarrieren zu überwinden. Pipelines stellen eine Basis-Infrastruktur von Volkswirtschaften dar.

Zum anderen gehen wir von Wachstum in dem Bereich aus. Wir erwarten, dass zwischen 2016 und 2018 etwa 120 Milliarden US-Dollar in Pipeline- und ähnliche Projekte investiert werden, um wichtige Öl- und Gas-Becken mit Bedarfszentren und Export-Terminals zu verbinden. Vier Faktoren unterscheiden unserer Meinung nach den US-Energiemarkt vom Rest der Welt: Ressourcen, Technologie, Eigentumsrechte und Zugang zu Kapital.  

Konzentrieren Sie sich vor allem auf Infrastrukturunternehmen aus dem Bereich Erdöl – und ausschließlich in den USA?

Thummel: Wichtiges Thema für Tortoise ist auch die wachsende Nachfrage nach Erdgas. Die USA sind jetzt der weltweit größte Erdgasproduzent. Wir glauben, dass die US-Produktion die Nachfrage für viele künftige Jahre decken kann. Unser Team investiert in die gesamte Wertschöpfungskette des Energiesektors: in Öl- und Erdgas-Infrastruktur, aber auch in Energieerzeuger und Downstream-Endverbraucher, zum Beispiel Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien. Unsere Fonds, darunter der Ogaw-Fonds Tortoise North American Energy Infrastructure (ISIN: LU1345301623), legen den Schwerpunkt auf US-amerikanische und kanadische Unternehmen.

Sprechen Sie eine spezielle Art von Anlegern an?

Thummel: Wir sind sowohl für institutionelle als auch für private Anleger interessant. Wir haben unseren neuen Ogaw-Fonds so konzipiert, dass er private und institutionelle Anteilsklassen bietet. Beide sind in Euro und US-Dollar verfügbar.

Energieversorgung ist häufig streng reguliert. Regulierungsmaßnahmen können sich negativ auf Geschäftsmodelle von Energieversorgern auswirken. Was in dem Sektor geschieht, ist nicht immer genau vorhersehbar. Fürchten Sie unerwarteter Auswirkungen durch Regulierung?

Kessens: Die Öl- und Erdgasbranchen werden auf unterschiedlichen Ebenen reguliert. In den USA werden sie je nach geografischen ihrer Lage auf US-Bundesebene, aber auch von bundesstaatlichen Aufsichtskommissionen reguliert, in Kanada auf Bundes- und Provinzebene. Neue Pipelines zwischen den USA und Kanada oder Mexiko müssen vom U.S. State Department genehmigt werden.

Es ist tatsächlich schwieriger geworden, durch Verordnungen, Genehmigungen und umwelttechnische Hürden zu navigieren. Trotz dieser Herausforderungen glauben wir, dass gute Wachstumsgelegenheiten bestehen.

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