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USA vor der Rezession? Der zunehmend schwache Arbeitsmarkt in USA verunsichert immer mehr Anleger

Die Anleger haben Angst vor einer US-Rezession
Die Anleger haben Angst vor einer US-Rezession | Foto: Imago Images / IlluPics

Der starke Markteinbruch nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten zu Beginn des Monats August hat bei den Investoren für große Verunsicherung geführt. Enttäuscht hatten nicht nur die Arbeitsmarktdaten, sondern auch der größer als erwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex ISM.

Aufgelöste Carry-Trades setzen Märkte unter Druck

Vor dem Hintergrund dieser Daten stieg daher bei vielen Marktteilnehmern die Befürchtung, dass die USA in eine Rezession eintreten könnten. Der Rückgang der Märkte wurde noch verstärkt durch das Auflösen der sogenannten Carry-Trades. Im Rahmen dieser Geschäfte hatten sich Investoren in Yen verschuldet und in anderen Ländern in höherverzinsliche Anlagen oder Aktien investiert. Nachdem der Yen sich nach der zweiten Zinserhöhung aufwertete, waren diese Geschäfte nicht mehr rentabel und die Investoren lösten sie auf.

Unklar ist jedoch, in welchem Maße Geschäfts aufgelöst wurden und welche Aktiva betroffen waren und noch sind. Auch diese Unsicherheit mag den scharfen Marktrückgang verstärkt haben. Die Rezessionsgefahr ging nach beruhigenden Kommentaren eines Mitglieds der amerikanischen Notenbank sowie den geringer als erwartet ausgefallen Anträgen zur Arbeitslosenunterstützung wieder zurück und die Aktienmärkte erholten sich wieder. Ist damit jedoch die Rezessionsgefahr schon gebannt?

Verhalten der Verbraucher ist entscheidend 

Wesentlich ist, dass der Anstieg der Anträge zur Arbeitslosenunterstützung am 1. August durch den Hurrikan in Texas (in Texas wurde der größte Anstieg verzeichnet) verzerrt war und dass der Anstieg der Arbeitslosenrate nicht etwas auf größere Entlassungen, sondern auf einen Anstieg des Arbeitskräfteangebots zurückging. Trotzdem ist nicht zu übersehen, dass der Trend der Anträge aufwärtsgerichtet ist und auch die Arbeitslosenrate seit Beginn dieses Jahres von 3,7 auf 4,3 Prozent einen nicht geringen Anstieg verzeichnet hat. Auch bei anderen Indikatoren, die direkt mit dem Gütersektor zusammenhängen, wie beispielsweise der Transportsektor, beobachten wir eine deutliche Schwächetendenz.

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Entscheiden wird sich das Schicksal der amerikanischen Wirtschaft jedoch eher beim Verhalten der Verbraucher. Auch hier beobachten wir eine schwächere Tendenz, angefangen von dem Rückgang des Verbrauchervertrauens bis hin zur Verringerung der Sparquote und dem nur noch minimalen Wachstum der real verfügbaren Einkommen.

Ob diese Entwicklung jedoch in eine Rezession mündet, ist aufgrund der heutigen Datenbasis noch schwer zu beurteilen. Positiv ist, dass die Verschuldung der privaten Haushalte im Gegensatz zu anderen Perioden geringer ist und daher ihre finanzielle Situation sie nicht zu einer starken Einschränkung ihrer Ausgaben zwingt. Wenn daher die Notenbank wie erwartet die Zinsen im September um 50 Basispunkte senkt, könnte davon der Immobilienmarkt profitieren und möglicherweise den Abwärtstrend abschwächen. Dazu bedarf es jedoch auch einem weiteren Rückgang der Inflationsrate.  

 

Über den Autor: 

Bildunterschrift © FV Frankfurter Vermögen

Jürgen Brückner, Portfoliomanager der FV Frankfurter Vermögen AG in Bad Homburg/ Königstein

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