US-Wahlen Diese Aktien würden bei einem Trump-Sieg sofort fallen
Langsam geht es in die heiße Phase: Am 8. November wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Dann entscheidet sich das Duell zwischen der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton und dem Bewerber der Republikaner, dem Unternehmer und Milliardär Donald Trump. Favoritin ist Hillary Clinton, die Frau des früheren US-Präsidenten und ehemalige Außenministerin; nach aktuellen Umfragen liegt sie einige Prozentpunkte vor Donald Trump.
Doch sollte niemand den Republikaner, der regelmäßig durch markige und häufig deplatzierte Sprüche auffällt, Freund und Feind hin und wieder nicht auseinanderhalten kann und sich auch sonst meist wenig diplomatisch aufführt, unterschätzen oder bereits jetzt abschreiben. Nicht umsonst lag Donald Trump vor einigen Wochen in relevanten Umfragen vor seiner Kontrahentin, und mit seiner stark abgrenzenden, den Nationalgedanken betonenden Rhetorik stößt er bei vielen US-Amerikanern auf Gegenliebe.
Doch was wären die Konsequenzen für die Märkte und damit die Geldanleger? Trump stellt seine Wirtschaftspolitik, so konnte man seiner Rede Anfang August entnehmen, unter das Motto America first, der Amerikanismus soll eine globale ökonomische Perspektive ablösen. Im Fokus steht dabei vor allem, den Handel zu amerikanisieren. Statt weltweit soll nach Trumps Wünschen de facto nur noch innerhalb der USA Handel getrieben werden.
Dass dies ökonomischem Suizid gleichkommt, haben auch konservative Beobachter schon oft genug betont. Denn dieses Vorgehen würde zu einer neuen Rezession führen – nicht nur in den USA, sondern weltweit. Der Warenaustausch zwischen den USA und dem Rest der Welt käme praktisch zum Erliegen, weder würden US-Unternehmen exportieren noch würden internationale Unternehmen ihre Güter wie bisher in die USA einführen.
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Was Trumps Vision „Amerikanische Autos werden über die Straßen fahren, amerikanische Flugzeuge werden die Städte verbinden, amerikanische Schiffe werden über die Meere patrouillieren, amerikanischer Stahl wird überall im Land neue Wolkenkratzer aufragen lassen“ dann tatsächlich für die Börsen bedeuten würde, kommt einem Horrorszenario gleich: Die USA sind weltgrößter Absatzmarkt für Importgüter. Deutsche Unternehmen exportierten 2015 Waren im Wert von 124,1 Milliarden US-Dollar in die USA.
Um das an einer Branche zu verdeutlichen: Die deutschen Maschinenbauer, zu denen neben vielen Mittelständlern auch Dax-Konzerne wie Thyssen-Krupp oder Linde gehören, haben 2015 durch ihr USA-Geschäft 16,8 Milliarden Euro umgesetzt. Ein spürbarer Einbruch indem wichtigsten Markt überhaupt würde sich sofort auf die Börsenkurse und Dividenden auswirken, die Unternehmen viel Kapitalisierung kosten und den Anlegern dementsprechend Verluste in den Portfolios bescheren.
Es ist daher notwendig, die weiteren Entwicklungen in den USA genau zu beobachten und langfristige Schlüsse daraus zu ziehen. Was könnten die Konsequenzen aus einer Wahl Donald Trumps sein? Welche Ankündigungen kommen noch, was wird vielleicht noch verworfen. Im Zweifel kann es sogar Sinn ergeben, USA-Werte Anfang November erst einmal glattzustellen, um nach der Wahl und den ersten Reaktionen wieder einzusteigen. Denn neben den geschilderten Auswirkungen (und anderen mehr) werden möglicherweise auch viele Investoren ihre Gelder aus den USA unter einem Präsidenten Donald Trump abziehen.