US-Wirtschaft, Aktienmarkt, Zukunft Vorläufig bleibt die Lage stabil
Steuersenkungen könnten zu ruinöser Haushaltspolitik führen
Die Gewinne der US-Unternehmen auch in Zukunft weiter anschieben soll Trumps große Steuerreform – die jedoch auf sich warten lässt. Zuletzt war Trump schon in der Aufwärmphase seines politischen Handelns an der Abschaffung der Krankenversicherung Obamacare gescheitert.
Sollten sich Trump und die Republikaner im Kongress wider Erwarten doch noch durchsetzen und die Steuern senken, drohe den USA Ungemach, so US-Ökonom Jeffrey David Sachs. Die Handels- und Haushaltsungleichgewichte könnten sich erheblich verschärfen. Zwar wäre eine „ruinöse Haushaltspolitik kurzfristig möglicherweise populär – bis dann die wirtschaftliche Rechnung dafür präsentiert wird“, argumentiert der Sonderberater für die Millennium Development Goals des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki-moon, der zugleich Forschungsmitglied am National Bureau of Economic Research ist und außerdem als Berater für den IWF, die Weltbank, die OECD und die WTO tätig war.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
„Mit einem größeren Haushaltsdefizit würde auch Amerikas Leistungsbilanzdefizit in die Höhe schnellen, wie es das schon einmal tat, als Reagans Steuersenkungen Anfang der 1980er Jahre das Haushaltsdefizit des Bundes steil erhöhten.“ Sachs ahnt, wie das Weiße Haus reagieren wird: „Man kann sich vorstellen, dass das steigende Handelsdefizit dann zu noch haarsträubenderen Behauptungen Trumps und anderer Regierungsvertreter über die angebliche Perfidität Chinas und Deutschlands beim Handel führen würde.“
In Sachs‘ Augen hat der Kaiser Trump wie in Andersens Märchen keine Kleider an – „weder importierte noch einheimische“.