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Analysechef zur Einwanderungspolitik USA riskieren langfristige Wettbewerbsfähigkeit

Von in AnalysenLesedauer: 4 Minuten
Gegner und Unterstürzter von Donald Trump vor der Belmont University in Nashville
Gegner und Unterstürzter von Donald Trump vor der Belmont University in Nashville: Der US-Präsident könnte sein Land mit seiner Einwanderungspolitik geschwächt haben. | Foto: imago images / ZUMA Wire

2016 war Einwanderung eines der wichtigsten Themen im US-Wahlkampf. Donald Trumps Absicht, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten, hat damals zum Wahlerfolg der Republikaner beigetragen. Bis heute hat der Präsident mehr als 400 Executive Orders erlassen, um die Immigration in die USA zu begrenzen.

Diese Maßnahmen zielten nicht nur auf die illegale Einwanderung ab, sondern auch auf die legale Einreise von Studenten und Fachkräften. Für ein Einwanderungsland kann eine solche Politik riskant sein, wenn sie die langfristige Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit gefährdet. Dennoch taucht dieses Thema im aktuellen Wahlkampf nur selten auf. Gerade deshalb lohnt sich ein Blick auf zwei wichtige Aspekte der US-Einwanderungspolitik, die sich in den kommenden Jahren nachteilig auf den Wirtschaftsstandort USA auswirken könnten.

Bildung als Wirtschaftsfaktor

An amerikanischen Hochschulen sind mehr als eine Million internationaler Studenten eingeschrieben, weltweit belegen die USA damit den ersten Platz. Wie wichtig dies für den technologischen Vorsprung und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes ist, verdeutlicht die folgende Statistik: Knapp ein Viertel aller Gründer von amerikanischen Unicorn Start-ups (Start-ups mit einem Marktwert von einer Milliarde US-Dollar oder mehr) kamen ursprünglich als Studenten in die Vereinigten Staaten.

Damals wie heute benötigen Ausländer hierfür spezielle Visa, von denen 2015 noch knapp 1,1 Millionen ausgegeben wurden. Die Einwanderungspolitik der aktuellen Regierung hat jedoch dazu geführt, dass inzwischen deutlich weniger dieser Visa ausgestellt werden: 2019 waren es nur noch 780.000. Insgesamt ist die Zahl der ausländischen Studenten seit 2016 um 11 Prozent zurückgegangen.

Eine solche Entwicklung bleibt nicht ohne volkswirtschaftliche Folgen, denn internationale Studenten und Austauschschüler leisten einen signifikanten Beitrag zur US-Wirtschaft. 2019 lag er bei rund 45 Milliarden US-Dollar.

Diese makroökonomische Dimension des Bildungssektors beschreibt Dr. Richard Startz, Professor für Wirtschaft an der University of California: „Education — particularly higher education — is a  major American  export ... When we provide a service that leads to foreigners sending money into the U.S., that’s an export with exactly the same economic effects as when we sell soybeans or coal abroad.“

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