LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AnalysenLesedauer: 4 Minuten

Analysechef zur Einwanderungspolitik USA riskieren langfristige Wettbewerbsfähigkeit

Seite 2 / 3

Auch am Immobilienmarkt, vor allem im Student Housing-Sektor, lassen sich die negativen Auswirkungen der Einwanderungspolitik beobachten: Laut einer Analyse von Morningstar steigen die Leerstände derzeit vor allem an kleineren Universitätsstandorten im Innern des Landes. Aber auch den großen Hochschulen könnte ein ähnliches Schicksal drohen: „The decline in international student enrollment is disproportionately affecting student-housing properties in noncoastal states, resulting in a sharper increase of vacancy rates ... in the up-coming years, vacancy rates could climb at large top coastal universities if international enrollment continues to decline.“

Die US-Technologiebranche weicht nach Kanada aus

Die US-Regierung hat aber nicht nur die Vergabe von Studentenvisa begrenzt, sondern auch die – vielleicht noch wichtigeren – H-1B Visa für hochqualifizierte Arbeitskräfte eingeschränkt. Bisher durfte eine US-Firma einen ausländischen Mitarbeiter mit höherem Schulabschluss maximal sechs Jahre lang beschäftigen, sofern die Stelle nicht mit einem amerikanischen Bewerber besetzt werden konnte. Eine sinnvolle Regelung, die dem Fachkräftemangel in vielen Wirtschaftszweigen entgegengewirkt hat.

Besonders wichtig sind H-1B-Visa aber für die Technologiebranche, die dadurch Zugang zum internationalen Arbeitsmarkt für Ingenieure und Softwareentwickler erhält: Laut der amerikanischen Einwanderungsbehörde wurden im vergangenen Jahr fast 70 Prozent aller H-1B Visa an Fachkräfte aus dem IT-Bereich ausgestellt.

Die US-Regierung hat jedoch die Vergabe dieser Visa bis Jahresende ausgesetzt. Anfang Oktober wurden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um das Programm dauerhaft zu begrenzen und für Arbeitgeber unattraktiv zu machen.

Dies hat zu vielen Protesten in der Technologiebranche geführt, und sogar eine Klage der amerikanischen Handelskammer gegen die US-Regierung ausgelöst. Thomas J. Donohue, CEO der U.S. Chamber of Commerce, begründete diesen Schritt mit deutlichen Worten: „These sweeping and unlawful immigration restrictions are an unequivocal ‘not welcome’ sign to the engineers, executives, IT experts, doctors, nurses, and other critical workers who help drive the American economy. Left in place, these restrictions will push investment abroad, inhibit economic growth, and reduce job creation.“

Tipps der Redaktion