- Startseite
-
Warum die Börsen vor der US-Wahl unbeeindruckt bleiben
34-mal – so oft ist Ex-US-Präsident Donald Trump schuldig gesprochen worden. In allen Anklagepunkten. Natürlich wird er Berufung einlegen und trotzdem, oder eben erst recht, zur Wahl antreten für die Republikaner, deren Parteitier, ungelogen, der Elefant ist. Dem Großteil der Amerikaner ist das egal, sie haben sich schon für Republikaner oder Demokraten (die mit dem Esel) entschieden. Da macht so ein vorbestrafter Kandidat den Kohl auch nicht fett.
Und wenn Donald Trump dann tatsächlich wieder Präsident wird? Vielleicht bleibt es dann ruhiger als bei einer erneuten Wahl Joe Bidens. Denn die sozialen Medien und insbesondere Trumps Facebook-Klon „Truth Social“ sind voll von Drohungen, dann einen Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen. Bewaffnet sind sie ja ohnehin, denn in dem Punkt ist die Verfassung heilig.
US-Wahl: Börsen bislang unbeeindruckt
Die Frage stellt sich also: Können oder wollen die Kapitalmärkte das Ganze nicht wahrhaben, oder ist den Bankern das einfach wurscht, Hauptsache der Rubel rollt? Der Porzellanladen ist schließlich versichert.
Tatsächlich scheinen die Börsen das Debakel getrost zu ignorieren. Hier dominieren weiter die Zinserwartungen das Geschehen, und ab und zu gibt’s halt Quartalszahlen von irgendeiner Tech-Klitsche, zuletzt Nvidia. Die waren ordentlich, also weitermachen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Anlagestrategie? Einfach weitermachen!
Was machen wir als Anleger jetzt aber daraus? Auch ignorieren, oder alles auf Alarm, Aktien verkaufen, Bunker buddeln?
Genau vorhersagen lässt sich natürlich nicht, was da am 5. November in den USA passieren wird. Vielleicht, sogar recht wahrscheinlich, dauert das mit dem Stimmen auszählen ja auch wieder länger, dank eines seit Erfindung der Pferdedepesche nicht reformierten Wahlsystems.
Bei den vergangenen Wahlen war es meist gar nicht so falsch, einfach weiterzumachen. Die Ausfälle und Attacken beiseite wischen in dem Wissen, dass sowohl Elefanten als auch Esel die heilige Kuh nicht wirklich anfassen werden. Denn schon Clinton wusste: It's the economy!
Unsicherheit: Breit diversifizieren lohnt sich
Klar, die Wahlen hatten schon immer und auch diese wird kurzfristig Einfluss auf das Börsengeschehen haben. Aber eben nur zeitlich begrenzt und auch vom Umfang her nicht massiv.
Solange wir also weltweit über verschiedene Branchen hinweg investieren, und nicht nur in Porzellan, sollte das auch klappen. Vielleicht sollten die Demokraten mal ihr Tier überdenken, schließlich haben Elefanten doch Angst vor Mäusen.
Über den Autor
Sebastian Zimmermann ist Leiter Investment und Research der Vermögensberatung SJB Fondsskyline 1989 e.K. in Korschenbroich.