Volkswirt Ulrich Kater
Volkswirt Ulrich Kater
Endlich ist es vorbei: Amerika hat ohne Störungen gewählt und ein Ergebnis steht fest – das ist für Wirtschaft und Finanzmärkte erstmal ein Grund zur Erleichterung. Damit ist ein Teil der politischen Unsicherheit in der größten Volkswirtschaft der Welt gelöst; übrig bleibt die Unsicherheit über die Umsetzung des Wahlprogramms eines Präsidenten Trump. Diese können in den kommenden Wochen die Finanzmärkte bewegen, werden sich allerdings im Verlauf der kommenden Monate ebenfalls reduzieren.
Es war immer klar, dass die eigentlichen Problemthemen einer erneuten Trump-Präsidentschaft weniger in der Ökonomie liegen, sondern auf den Feldern der Innen- und Geopolitik. Sollten beide Kammern des Parlaments republikanisch werden, könnte ein Präsident Trump auch viele seiner wirtschaftlichen und innenpolitischen Vorstellungen durchsetzen.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Endlich ist es vorbei: Amerika hat ohne Störungen gewählt und ein Ergebnis steht fest – das ist für Wirtschaft und Finanzmärkte erstmal ein Grund zur Erleichterung. Damit ist ein Teil der politischen Unsicherheit in der größten Volkswirtschaft der Welt gelöst; übrig bleibt die Unsicherheit über die Umsetzung des Wahlprogramms eines Präsidenten Trump. Diese können in den kommenden Wochen die Finanzmärkte bewegen, werden sich allerdings im Verlauf der kommenden Monate ebenfalls reduzieren.
Es war immer klar, dass die eigentlichen Problemthemen einer erneuten Trump-Präsidentschaft weniger in der Ökonomie liegen, sondern auf den Feldern der Innen- und Geopolitik. Sollten beide Kammern des Parlaments republikanisch werden, könnte ein Präsident Trump auch viele seiner wirtschaftlichen und innenpolitischen Vorstellungen durchsetzen.
Die Konjunkturprognosen für die USA müssen jetzt nicht umgeschrieben werden. Tendenziell ist mit unternehmensfreundlichen und wachstumsfördernden Maßnahmen zu rechnen, allerdings dürfen die handelspolitischen Gegeneffekte nicht vergessen werden: Zölle sind über höhere Preise auch für die USA am Ende wachstumsschädlich. Das hängt ganz von ihren konkreten Ausgestaltungen ab, daher sind klare zahlenmäßige Ableitungen des Regierungswechsels auf das Wachstum der US-Wirtschaft gegenwärtig noch nicht möglich.
Insgesamt aber bleibt wohl das grundsätzliche Bild einer dynamischen US-Wirtschaft weiterhin bestehen. An den Finanzmärkten in den USA zeigen sich leichte Erwartungskorrekturen Richtung etwas höherer Zinsen und Aktienkurse. Ein Präsident Trump ist auch von einer Aura der Unberechenbarkeit umgeben. Das bedeutet, dass es in den kommenden Wochen immer wieder einmal plötzliche Kursschwankungen als Reaktion auf Äußerungen und Ankündigungen aus dem republikanischen Lager in den USA geben wird.
Die wirklichen wirtschaftlichen Folgen einer durchgreifenden Verwirklichung der Trump-Agenda werden sich erst über viele Jahre hinweg zeigen. Möglich sind eine weitere Aufteilung der Weltwirtschaft in zwei Blöcke oder sogar ein Zollkrieg zwischen allen Ländern, eine geringere Wirtschaftsdynamik in den USA aufgrund strengerer Immigrationsregeln und anhaltende wirtschaftliche Probleme in den europäischen Volkswirtschaften.
Dies ist eine Weichenstellung: In welche politischen und ökonomischen Gegenden sie führt, weiß man nicht, ebenso unbekannt ist die Wahrscheinlichkeit, ob der Zug entgleist. Für Europa lautet das wichtigste wirtschaftliche und politische Thema einer erneuten Präsidentschaft Trumps die nachlassenden transatlantischen Verbindungen. Europa steht vor einer historischen geopolitischen Herausforderung, von der alles andere als sicher ist, dass sie gemeistert werden kann.
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