Uwe Zimmer zum Ölpreis „Es gibt wahrscheinlich mehr Öl als wir glauben“
Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Meridio Vermögensverwaltung
DAS INVESTMENT.com: Der Ölpreis ist in den vergangenen rund sieben Monaten in der Spitze um fast 60 Prozent eingebrochen und notiert auf dem tiefsten Stand seit 2009. Als Hauptgrund gilt die massive Ausweitung der Produktion von Schiefer-Öl in den USA. Die Frage ist wohl weniger ob, sondern wann die Preise wieder anziehen. Wie sehen Sie die Entwicklung in den kommenden Monaten?
Uwe Zimmer: Der Einbruch von über 110 US-Dollar pro Barrel auf unter 50 Dollar pro Barrel innerhalb von sechs Monaten kann meines Erachtens nicht nur allein durch höhere Produktion und niedrigere Nachfrage verursacht worden sein. Hier sind Spekulanten und Hedgefonds am Werk – wie im Sommer 2008. Wenn die ihre Positionen schließen, werden wir einen schnellen Anstieg sehen, 75 Dollar pro Barrel sollten dann wieder drin sein. Wenn kein weiterer Druck im Preis nach unten stattfindet, kann das relativ schnell passieren.
Wann wird die Erkenntnis der Endlichkeit neuer Ölquellen wieder dominieren und der Ölpreis sich wieder der 100-Dollar-Marke annähern?
Das wird lange dauern. Es werden immer wieder neue Quellen erschlossen. Ferner ist überhaupt nicht klar, wie hoch die Reserven der großen Förderländer tatsächlich sind. Immer wieder wurden in der Vergangenheit die Angaben angepasst. Meine Quellen in der arabischen Welt vermuten, dass dies mit Absicht geschieht. Niemand soll wissen, wie viel Ölreserven Saudi Arabien, Irak, Kuwait, Abu Dhabi, Bahrain, Iran und so weiter wirklich haben. Die früheren Befürchtungen aus den 70er Jahren, dass die Reserven noch 80 Jahre reichen könnten und dann geht das Licht aus, sind immer wieder gekippt worden. Es gibt wahrscheinlich mehr Öl, als wir alle glauben. Aber durch Nachfrage, stärkere Konjunktur, künstliche Verknappung und Spekulation werden wir auch wieder höhere Preise sehen. Die Welt hat bei 10 Dollar pro Barrel und bei 150 Dollar pro Barrel funktioniert.
Welche Investments sollten Anleger wählen, wenn sie in den kommenden ein bis zwei Jahren von wieder steigenden Ölpreisen profitieren wollen? Von welchen Investments raten Sie in diesem Zusammenhang ab?
Es gibt die großen Ölgesellschaften selbst, Exxon Mobile, RD und Co., Fonds, ETF`s auf Öl und auf Ölfirmen, Zertifikate auf Öl, Futures und Optionen auf Futures. Alle Derivate sind eher für spekulative Investoren. Vor allen Dingen Futures sind extrem riskant.
>> Zur Kolumne von Uwe Zimmer: Öl auf Richtungssuche
Uwe Zimmer: Der Einbruch von über 110 US-Dollar pro Barrel auf unter 50 Dollar pro Barrel innerhalb von sechs Monaten kann meines Erachtens nicht nur allein durch höhere Produktion und niedrigere Nachfrage verursacht worden sein. Hier sind Spekulanten und Hedgefonds am Werk – wie im Sommer 2008. Wenn die ihre Positionen schließen, werden wir einen schnellen Anstieg sehen, 75 Dollar pro Barrel sollten dann wieder drin sein. Wenn kein weiterer Druck im Preis nach unten stattfindet, kann das relativ schnell passieren.
Wann wird die Erkenntnis der Endlichkeit neuer Ölquellen wieder dominieren und der Ölpreis sich wieder der 100-Dollar-Marke annähern?
Das wird lange dauern. Es werden immer wieder neue Quellen erschlossen. Ferner ist überhaupt nicht klar, wie hoch die Reserven der großen Förderländer tatsächlich sind. Immer wieder wurden in der Vergangenheit die Angaben angepasst. Meine Quellen in der arabischen Welt vermuten, dass dies mit Absicht geschieht. Niemand soll wissen, wie viel Ölreserven Saudi Arabien, Irak, Kuwait, Abu Dhabi, Bahrain, Iran und so weiter wirklich haben. Die früheren Befürchtungen aus den 70er Jahren, dass die Reserven noch 80 Jahre reichen könnten und dann geht das Licht aus, sind immer wieder gekippt worden. Es gibt wahrscheinlich mehr Öl, als wir alle glauben. Aber durch Nachfrage, stärkere Konjunktur, künstliche Verknappung und Spekulation werden wir auch wieder höhere Preise sehen. Die Welt hat bei 10 Dollar pro Barrel und bei 150 Dollar pro Barrel funktioniert.
Welche Investments sollten Anleger wählen, wenn sie in den kommenden ein bis zwei Jahren von wieder steigenden Ölpreisen profitieren wollen? Von welchen Investments raten Sie in diesem Zusammenhang ab?
Es gibt die großen Ölgesellschaften selbst, Exxon Mobile, RD und Co., Fonds, ETF`s auf Öl und auf Ölfirmen, Zertifikate auf Öl, Futures und Optionen auf Futures. Alle Derivate sind eher für spekulative Investoren. Vor allen Dingen Futures sind extrem riskant.
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