Andreas Görler über Investment-Strategien Diese 7 Fehler sollten Sie bei der Aktienanlage vermeiden
Fehler, die Anleger bei Ihrer Aktienanlage vermeiden sollten:
1. Schnell kaufen und verkaufen: Viele Privatanleger schichten viel zu häufig um. Die durchschnittliche Haltedauer bei Einzelaktien beträgt nur etwa sieben Monate. Bei Investmentfonds findet nach etwa zweieinhalb Jahren ein Tausch oder Verkauf statt. Das führt zum einen zu hohen Kosten und zum anderen dazu, dass viele Anleger nicht an den nachhaltigen Entwicklungen der Börsen teilnehmen.
2. Herdentrieb und Home-Bias: Privatanleger schwanken meist zwischen Angst und Gier und verfallen dann dem Herdentrieb. Sie kaufen, wenn alle kaufen und verkaufen in Schwächephasen, wenn die Kurse niedrig sind. Zudem werden oft Aktien gekauft, die einem vertraut erscheinen. Dabei werden in der Regel Aktien aus dem Heimatland (Home-Bias) bevorzugt. Dadurch verzichten Anleger auf eine breite Streuung und erhöhen ihr Risiko.
3. Zu viele Informationen: Mittlerweile erhalten Anleger extrem viele Informationen über das Internet. Die Gefahr dabei: Durch zu viele Informationen entsteht ein Grundrauschen, das es schwer macht, wirklich relevante Informationen herauszufiltern. Ein monatlich oder wöchentlich erscheinendes Fachmagazin ist völlig ausreichend. Zusätzlich sollte man sich noch ein oder zwei Finanzportale im Internet aussuchen, mit denen man gut zurechtkommt.
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4. Riskante Wetten: Erfolgsstorys wie Microsoft oder Google haben mutigen Anlegern extreme Kursgewinne beschert. Doch wer kann schon sicher sagen, welche Technologie oder Entwicklung sich künftig durchsetzen wird? Für einen Einsteiger ist es daher besser, zunächst in Substanzwerte zu investieren. Hier fällt die Bewertung leichter. Nur ein kleinerer Teil des Vermögens sollte zu Beginn in Wachstumswerte investiert sein.
5. Zu viele Emotionen: Anleger verlieben sich gerne in ihre Aktien. Allerdings sollte man keine emotionale Bindung zu einem finanziellen Investment aufbauen. Hierdurch werden häufig Ausstiegszeitpunkte verpasst und Aktien werden zu lange gehalten.
6. Bei fallenden Kursen nachkaufen: Ein psychologisches Problem besteht darin, dass man sich nicht mit Verlust von Aktien trennen möchte. Da sich Privatanleger am Einstandspreis orientieren und diesen verbilligen möchten, werden Aktien, die im Kurs gefallen sind, oft nachgekauft. Meist gibt es aber einen fundamentalen Grund, warum ein Wert fällt. Wenn Unternehmen nachhaltig Probleme haben, dass Management oft wechselt, Marktanteile verloren gehen, die Dividende ausfällt, wiederholt Ergebniskorrekturen vorgenommen werden müssen oder Marktentwicklungen falsch eingeschätzt werden, sollte man sich von einem Wert trennen, auch mit Verlust.
7. Mangelnde Diversifikation: Privatanleger sollten zu starke Übergewichtungen von einzelnen Aktien unbedingt vermeiden, da Totalausfälle drohen können, die die Performance von Jahren zunichtemachen können. Bei kleineren Anlagebeträgen sind Aktienfonds oder gemischte Investmentfonds mit höherem Aktienanteil die bessere Wahl.